Donnerstag, 13. Dezember 2012

TaH pagh taHbe'

Sein oder nicht sein - das Zitat aus Shakespeares berühmten Werk ist nicht nur in der deutschen Übersetzung eine philosophische Weisheit. Bekanntlich ist Hamlet nur im klingonischen Original von wirklicher Tiefe und Schönheit.

Schon 2003 war in der Online Ausgabe des SPIEGEL folgender Artikel zu lesen:
"Sie werden Shakespeare erst richtig genießen, wenn sie ihn im klingonischen Original lesen", wurde der verdutze Captain Kirk in dem Kinofilm "Star Trek VI - Das unentdeckte Land" belehrt. Anhänger und versierte Adepten der knarzigen Sprache, die zu einem guten Teil aus Kehlkopflauten besteht, konnten sich sogar für kurze Zeit Hoffnung auf einen staatlich finanzierten Job bei der Bezirksverwaltung von Multnomah County im US-Bundesstaat Oregon machen. Das dort angesiedelte Department of Human Services hatte sich - neben Übersetzern für 55 andere Sprachen - um einen Mitarbeiter bemüht, der das Alien-Idiom fließend beherrscht, um für Fälle psychischer Störungen gewappnet zu sein, bei denen die Rachenlaute vom Planeten Klingon der einzige Weg sind, den Kranken zu erreichen. "Es gibt ein paar Fälle, in denen dies die einzige Sprache ist, in der die Patienten sprechen wollen", wurde die Leiterin des dortigen Beschaffungsamtes zitiert.
Quelle: buecher.de

Was auf den ersten Blick wie ein verspäteter Aprilscherz klingt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als pragmatischer Realismus: die Science-Fiction-Sprache aus Gene Roddenberrys Enterprise-Welt entwickelt sich offenbar langsam, aber unaufhaltsam von einer Phantasie- zu einer Verkehrssprache. Während der letzte Star-Trek-Film "Nemesis" an den Kinokassen floppte und die aktuelle TV-Inkarnation "Enterprise" unter enttäuschenden Einschaltquoten leidet, gewinnt die Muttersprache der kriegerischen und trinkfreudigen Außerirdischen immer mehr Anhänger, auch jenseits der Trekkie-Gemeinde. (......)

Die Tatsache, dass es sich bei Klingonisch um eine reale Sprache handelt, anstatt um ein sinnfreies Aneinanderreihen von Phantasielauten, verdankt die Welt dem Sprachwissenschaftler Marc Okrand, der 1984 von Paramount Pictures beauftragt wurde, für den Dreh zu "Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock" eine Grundlage für möglichst realitätsnahe Dialoge zwischen den Stirnpanzerträgern zu schaffen. Okrand machte sich die Mühe, ein rund 2000 Vokabeln fassendes Wörterbuch zu verfassen, entwarf eine eigenständige Grammatik und stattete die Kämpfernaturen mit so bildreichen Redewendungen aus wie 'Hab SoSlI' Quch!', was übersetzt so viel bedeutet wie "Deine Mutter hat eine flache Stirn", was die schlimmste Beleidigung ist, die man einem Klingonen an die Schädelplatten werfen kann.

(....) Im Windschatten der Terror-Bekämpfung nach dem 11. September hielt KLI (Klingon Language Institut) -Gründer Dr. Lawrence Schoen sogar einen Vortrag vor Geheimdienstmitarbeitern der National Security Agency (NSA), welche die Möglichkeit ausloten wollte, ob al-Qaida-Kämpfer ihre Nachrichten womöglich klingonisch verschlüsseln könnten. Ähnliches hatte eine Spezialabteilung der US-Armee praktiziert, die während des zweiten Weltkriegs ihre Funksprüche in der Muttersprache der Navajo-Indianer austauschten"
Warum schreibe ich nun das Ganze hier auf? Nun, der Mann, der James T. Kirk eben jenes Zitat in Star Trek VI "The Undiscovered Country" entgegen schmetterte, General Chang bzw. dessen Darsteller, Christopher Plummer, feierte heute seinen 83. Geburtstag!
Quelle: memory-alpha.org

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen