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Sonntag, 21. Dezember 2014

Zwischen Kindergrippe und Einstein - Turons Eindrücke von der Star-Trek-Weihnachtsvorlesung in Zweibrücken


Kurz vor Weihnachten, am 17. Dezember 2014 brachen zwei Tafelrundenangehörige auf, um ins knapp siebenhundert Kilometer entfernte Zweibrücken an den äußersten Rand des Bundeslandes Rheinland-Pfalz zu gelangen.
Zugegeben: Wenn man wie Miri aus dem pulsierenden Berlin mit seinen 3,4 Millionen Einwohner stammt, so muss das beschauliche Zweibrücken mit seinen 34.000 Bürgern zwangsweise ein wenig provinziell wirken.
Kommt man hingegen wie Turon aus Potsdam, das mit mindestens zehn vollwertigen Schlossanlagen schübeweise Touristen aus aller Welt anlockt, dann mag auch das örtliche Herzogsschloss keinen echten Reisegrund darstellen.
Warum also nahmen die beiden dennoch die beschwerliche Acht-Stunden-Autofahrt bei unablässigem Dauerregen in ein Land auf sich, in dem die (überaus freundlichen) Eingeborenen Miri noch nicht einmal verstanden, wenn sie in einem Restaurant eine Selters bestellte?


Der Grund, warum das überschaubare Zweibrücken ähnlich wie Berlin, Mannheim oder Düsseldorf auf der Deutschlandkarte eines jeden heimischen Star-Trek-Fans rot hervorgehoben sein sollte besteht in der Tatsache, dass in der hiesigen Fachhochschule (nunmehr ein Teil der FH Kaiserslautern) der bekannte Star-Trek-Referent Dr. Hubert Zitt wirkt und lehrt. Dort hält er nun schon seit 1996 Jahr für Jahr seine berühmten Star-Trek-Weihnachtsvorlesungen in einem Gebäude, dass aufgrund seiner Optik nicht ganz zu Unrecht den Kosenamen "Tankstelle" trägt.


Nun gehört es bereits seit Anbeginn der Tafelrunde zu ihren guten alten Traditionen, sich in bester Absicht alljährlich zum gemeinsamen Ansehen der im Internet übertragenen Weihnachtsvorlesung vor dem heimischen Sofa zu verabreden. Diverse Male scheiterte dieses vermeintlich simple Vorhaben an technischen Problemen mit dem Livestream, Terminkollisionen oder anderen unvorhersehbaren Ereignissen und tatsächlich schaffte es die Tafelrunde erst einmal im Jahre 2012, zusammen diesem Wissenschaftsereignis beizuwohnen.
Dafür waren die Mitglieder der Star-Trek-Tafelrunde "Hermann Darnell" stets zugegen, wenn es Hubert Zitt mit einem seiner Vorträge in die unmittelbare Umgebung verschlug. So erlebten diverse Mitglieder die legendären und längst zu einer ebenso liebgewonnenen Tradition gewordenen Auftritte in der Beuth-Hochschule genauso mit; wie seine Darbietungen im Zuge der Star-Trek-Ausstellung im Potsdamer Filmpark oder im Rahmen der Eberswalder Mini-Convention NCC-1701-A.


Daher kreuzten sich des Öfteren die Wege beider Parteien und nach einigen persönlichen Gesprächen gelang es schließlich zu vereinbaren, dass auch die Tafelrunde dieses Jahr Teil jener Tradition werden würde, die die Berliner und Brandenburger bislang nur ehrfurchtsvoll aus der Ferne betrachten konnten.


Die Grundlage des Tafelrundenauftrittes auf Deutschlands einziger Star-Trek-Weihnachtsvorlesung bildete ein Referat, dass schon lange in der Schublade diverser Projektideen schlummerte und eigentliche eine uralte Idee in unseren eigenen Reihen wiederaufleben ließ – nämlich selbst einmal Vorträge in Eigenregie zu veranstalten. Nach einigen Referaten etwa im Potsdamer Thalia, im Rahmen der langen Nacht der Wissenschaften in Berlin oder im Zuge unserer Fünfjahresfeierlichkeiten schwebt die Idee, das Potential in unserer Gemeinschaft dementsprechend zu nutzen, noch immer ungenutzt im luftleeren Raum umher.


In Zweibrücken wurde sie nun endlich Wirklichkeit und schon allein deshalb war die beschwerliche Reise in die (von hier aus gesehen) äußerste Ecke der Republik bereits ein lohnenswertes Unterfangen. Vor allem ist es etwas völlig anderes, vor dem Rechner zu sitzen und über die Organisation zu schimpfen, wenn man einmal selbst mitangesehen hat, wie ein solches Großereignis in erster Linie mit der Tatkraft freiwilliger Helfer aufgezogen wird.


Schon im unmittelbaren Vorfeld der Veranstaltung kam erste weihnachtliche Vorfreude auf das Event auf, was weniger am unablässigen Christmas-Song-Gedudel auf der Herfahrt oder dem Weihnachtsmarkt auf dem hiesigen Alexanderplatz (!) lag, sondern eher daran, dass hier die vielen studentischen Weichnachtselfen Hand in Hand fröhlich das Audimax für den bevorstehenden Abend herausputzen. An dieser Stelle sollte vielleicht erwähnt werden, dass die Einheimischen zwar für uns Norddeutsche mitunter schwer zu verstehen sind, dieses Manko aber durch eine angeborene Ur-Freundlichkeit wieder ausgleichen, die bewirkt, dass man schnell miteinander ins Gespräch kommt. Insofern fühlten wir uns gleich nach Ankunft in den Heiligen Hallen der Hochschule als Teil der großen Weihnachtsvorlesungsfamilie und halfen bereitwillig beim Umherräumen, Dekorieren und Verzehren selbstgebackener Muffins.



Während Hubert Zitt zwar allgegenwärtig war aber größtenteils für die Fernsehteams und sonstigen Journalisten zur Verfügung stand, hatten wir genügend Zeit, neben den sympathischen Oompa Loompas der Organisation die bereits aus vorangegangenen Übertragungen bekannten Mitstreiter Zitts kennenzulernen. Manfred Strauß und Michael Groß entpuppten sich als stimmungsvolle Stützen der Veranstaltung, ohne deren Wirken die gesamte Vorlesung wohl nicht in dieser Form existieren würde.


Selbst als ab 18 Uhr dem Publikum Tür und Tore geöffnet wurde, herrschte eine ausgelassene Stimmung, die sogar soweit reichte, dass zufriedene Besucher den ein oder anderen Vortragenden spontan auf ein Bier einluden – ein Umstand, der den aus dem tiefsten Preußen stammende Turon so sehr verwirrte, dass er dies entgegen seiner sonst üblichen Verhaltensweisen freundlich aber bestimmt ablehnte.


Als die Veranstaltung um 19Uhr dann endlich begann, geschah dies mit dem üblichen Brimborium. Einige bunte Bilder aus dem Internet, ein ausführlicher Jahresrückblick und emsige Star-Wars-Kostümierte, die ihre Kräfte einsetzten, um die Kollekte einzusammeln. Dieses Jahr gingen die Einnahmen der spendebereiten Zuhörerschaft gleich um die Ecke, denn als Nutznießer der gesammelten Geldmittel sollte die FH-eigene Kindergrippe Kinderkrippe fungieren, denen ein Ausflugswagen für Landgänge zur Verfügung gestellt werden sollte. Tatsächlich kamen am Ende knapp 1.500€ für diesen guten Zweck zusammen, so dass die kleinen Nachwuchsingenieure hoffentlich schon bald auf Rädern das beschauliche Zweibrücken unsicher machen können.


Dem folgte schließlich der unausweichliche Moment der Wahrheit. Nachdem Turon seinen Neunzig-Minuten-Vortrag im Vorfeld auf knapp fünfunddreißig hinunterbrechen musste, stiegen nun Nervosität und Lampenfieber kontinuierlich auf Rekordwerte, zumal bereits im Vorfeld Probleme beim Einfügen der Videos in seine Präsentation das gesamte Projekt gefährdet hatten.
Doch mit dem Moment, ab dem er sich auf der Bühne wiederfand und die gewohnten Folien hinter ihn projiziert wurden, verschwanden Anspannung und Bauchkribbeln umgehend und er begann in aller Seelenruhe zu erklären, woher Namen wie Kirk, Picard oder Janeway stammen. Nur die vielen zurückgelegten Bühnenkilometer haben einigen aufmerksamen Freunden und seiner eigenen Schwiegermutter vor ihren heimischen Computern verraten, dass noch etwas Aufregung in seinen bewegungsfreudigen Beinen steckte.


Tatsächlich aber lachten die gutmütigen Einheimischen freundlicherweise über die eingestreuten Witze und als Turon sich weit danach in der Pause den Weg durch die Zuhörermassen bahnte, wurde er neugierig von mehr als zehn Personen nach der Herkunft ihrer eigenen Namen, naher Verwandter oder guter Freunde befragt. Besondere Genugtuung empfand er ferner darüber, dass ihm mehrere Personen versicherten, von nun an bei jeder Sichtung eines Hollister-Pullovers an ihn denken zu müssen.



Aber Turons Auftritt war mitnichten das Highlight der Veranstaltung, sondern eher ihr Einstieg. Gleich nach ihm war der Klingonischlehrer Lieven L. Litaer an der Reihe, den man schon beinahe zu den Urgesteinen dieser Vorlesungsreihe zählen kann. Im Anzug und mit Maske referierte er über die Inspiration für einige Worte in der fiktiven Sprache Klingonisch. Sicherlich kannte man auch hier den ein oder anderen Part bereits, wenn man die ein oder andere seiner Veranstaltungen besucht hatte, doch wie immer war es so unterhaltsam wie lehrreich, den Ausführungen des gebürtigen Belgiers zu lauschen.
Von allen Teilnehmern hatte Litaer übrigens das weihnachtlichste Programm, was nicht zuletzt daran lag, dass er zu Beginn und zum Abschluss aus dem neuesten Cross-Cult-Coup "Frohe Klingonische Weihnacht" zitierte, dass den Weihnachtsmann weg aus dem PeGiDa-nahen westlichen Kulturkreis und zurück zu seinen ursprünglich klingonischen Traditionslinien stellte (so ähnlich wie Shakespeare).



Den absoluten Höhepunkt bildete jedoch wie jedes Jahr das Referat des Hausherren Hubert Zitt, der in diesem Jahr zu Thema "Wie viel Einstein steckt in Star Trek?" gewohnt professionell Rede und Antwort stand.
Nun ist jedoch weder die Allgemeine, noch die Spezielle Relativitätstheorie etwas, dass man als 'leicht verständlich' bezeichnen könnte, doch es gehört zu den Verdiensten Zitts, diesen doch vergleichsweise anspruchsvollen Sachverhalt selbst für absolute Laien wie Miri oder Turon anschaulich präsentieren zu können. Welchen immensen Einfluss die Theorien des Universalgenies (das übrigens ein Sommerhaus im nahen Caputh unterhielt und nach dem ein sehr sehenswerter Turm auf dem Brauhausberg benannt ist) tatsächlich auf Star Trek hatte, ist wohl den wenigstens Fans bewusst, doch angefangen beim Warpantrieb, über Schwerkraftgeneratoren und Trägheitsdämpfern bis hin zur Tarnvorrichtung legten Einsteins Überlegungen den Grundstein für das, was uns heute hinlänglich von der Fernsehleinwand bekannt ist.



Von den weihnachtskugelbunten Trockeneis-Drinks, die die Fachschaft Informatik/ Mikrosystemtechnik gegen bare Münze im Foyer verteilte, bis hin zur Schneemaschine, die gelegentlich Kunstflocken auf jene bedauernswerten Geschöpfe rieseln ließ, die in der vorderen Reihe mittig saßen, erlebten wohl der größte Teil der  Anwesenden einen stimmungsvollen und lohnenswerten Vorweihnachtsabend der besonderen Art, der trotz seiner etwa fünf Stunden Laufzeit am Ende doch viel zu früh vorbei war.


Als Miri und Turon nach Veranstaltungsabschluss etwas wehmütig dabei halfen, wieder Ordnung im inzwischen entvölkerten Hörsaal zu schaffen, legte sich bereits leise etwas Traurigkeit ob der anstehenden Heimreise auf ihr Gemüt. Denn selbst wenn Zweibrücken nicht unbedingt um die Ecke liegen mag, hat sich die lange Fahrt quer durch Deutschland zweifellos gelohnt, da es eine Sache ist, Deutschlands spannendste Weihnachtsvorlesung von der Couch aus im Internet zu verfolgen, aber ein ganz andere, sie live oder gar von der Bühne aus erleben zu dürfen.

Mittwoch, 10. April 2013

Turons Senf zum First Contact Day 2013 in Gießen


Nachdem K'olbasa, Miri und Rok jetzt bereits einige Einschätzungen und Bilder zum First-Contact Day 2013 in Gießen gegeben haben, folgt nun als Abschluss noch der Senf, den ich traditionell dazuzugeben habe. Dabei liegt es in der Natur der Dinge, dass auch ich einige Sachen positiv oder negativ hervorhebe, die bereits angeklungen sind, doch ich wollte der Vollständigkeit halber nicht auf eine Nennung verzichten. Wie immer handelt es sich um meine ganz persönliche Meinung, die nicht immer mit der meiner Mitstreiter, anderer Anwesender oder gar meinen vorherigen Äußerungen übereinstimmen muss.

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Positive Aspekte

Bill Blair. Kaum jemand kannte den Mann, der immerhin Guiness-Buch-Rekordhalter im Tragen von Alien-Kostümen vor laufender Kamera ist. Dabei sollte eigentlich klar sein, dass ein Schauspieler wie er viel zu erzählen hat: Warum er überhaupt so viele Rollenangebote bekam, wie man es stundenlang unter einer so schweißtreibenden Maske aushält oder was er am Set von Star Trek: "Into Darkness" so getrieben hat. Ihm gelang ein Panel, das auch ohne viele Fragen aus dem Publikum flüssig und hörenswert blieb und tiefen Respekt bei den Zuhörern hinterließ. Vor allem aber ist es der Beweis für die Feinfühligkeit jener Personen, denen es gelang, ihn für die Veranstaltung zu verpflichten, denn schon allein dieser bestenfalls als Geheimtipp kursierende Name war die Reise ins tiefste Hessen wert.

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Lieven Litaer. Ich kann kaum mehr aufzählen, wie oft ich diesen Mann schon gesehen habe: Bei der FedCon, bei der Star-Trek-Ausstellung in Potsdam-Babelsberg oder der Weihnachtsvorlesung Hubert Zitts. Wenn so jemand dann auch noch unablässig über das selbe Thema, also eine Sprache mit knapp 1.500 Wörtern spricht, kann man sich wohl ausmalen, dass seine Vorträge mit der Zeit kaum mehr Neues bieten werden.
Und dennoch bleibt dieser Mann unglaublich unterhaltsam, seine Referate professionell und seine Familie sympathisch. Als Star-Trek-Anhänger findet man ohnehin immer etwas Neues, über das man sich mit ihm unterhalten kann: Die Schreibweise von d'k tahg, die korrekte Translation von K't'inga oder auch den Schwa-Laut als solchen. Er brachte ein solides deutschsprachiges und klingonischsprachiges Element in den 'First Contact Day'.

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Erfrischende Unprofessionalität. Für alle die, denen die FedCon zu kommerziell geworden ist und sich zu den Tagen zurücksehnen, in der Star-Trek-Treffen noch von Fans für Fans organisiert wurden, war der 'First Contact Day' wohl wie eine Rückkehr ins Paradies.
'Stars zum Anfassen' war tatsächlich programmatisch für diese familiäre Veranstaltung, bei der man abseits der Bühnenauftritte mit Bill Blair über seine Vergangenheit als Musiker plauschen konnte, problemlos mit Lieven Litaer über seinen Besuch bei Stefan Raab diskutieren durfte oder mit den Veranstaltern selbst Probleme und Vorteile des Gebäudes erörtern konnte.
Was also anderenorts durch Regularien, Zeitpläne oder Kostenpflichtigkeit im Keim erstickt wurde, konnte so etwas in diesem Rahmen noch zur Blüte gelangen. Außerdem gab es Platz für kreative Ideen, der auf Großveranstaltungen und Abfertigungsconventions undenkbar wäre. Sinnbildlich dafür waren die vielen selbstgebastelten Pappmaché-Schweinchen, die über den gesamten Veranstaltungsort verteilt zu einer Art Aushängeschild und Maskottchen des 'First Contact-Days' wurden.

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Die Fans. Wenn man mit Gleichgesinnten zusammentreffen will, hat man es nicht immer leicht, sie überhaupt zu finden. Daher freut man sich über entsprechende Ballungen und die Unterhaltungen, die sich an einem solchen Ort entfalten. Die Gespräche mit Sylvia Strybuc, die selbst einmal Fantreffen organisierte, werden mir jedenfalls im Gedächtnis bleiben. Aber auch andere Fans und Mitarbeiter wie Claudia, Oggy, Julia Franziska, Peter, Jadzia, Frank oder Christian sollten in diese Aufzählung aufgenommen werden.
Wenn man dann auch noch mit Gelegenheitsbesuchern wie jenem ehemaligen amerikanischen Soldaten über Star Trek, seine Familie oder militärische Laufbahn ins Gespräch kommt, wird man sich selbst immer wieder bewusst, wie positiv so eine Fernsehserie Menschen beeinflussen kann.
Mindestens ebenso wichtig waren allerdings die Anwesenheit der mitgereisten Tafelrundenmitglieder Albjoerne, Asbjoern, K'olbasa, Miri, Rok und Sotuphar. Die Anfahrt, das Abendessen, die Nacht sowie der Morgen im Hotel, die Erlebnisse mit ihnen innerhalb der Kongresshalle, die Abfahrt und selbst der Zwischenstopp an der Raststätte waren von hohem Unterhaltungswert.

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Negative Aspekte

Besucherandrang. Überlaufene Veranstaltungen sind für jeden ein Graus. Man muss sich seinen Weg zwischen den Menschenmassen bahnen, Sitzplätze mit einem bat'leth unter Einsatz des eigenen Lebens hart erkämpfen oder den Gang auf die Toilette mit stundenlangem Warten in einer kilometerlangen Schlange verbinden. Kurzum, niemand mag das Gefühl, dass der ein oder andere aus den öffentlichen Nahverkehrsmitteln Tokios kennt.
Dahingehend war der 'First Contact Day' eine ganz andere Liga. Er ließ sich eher mit einem Spaziergang in Zentralgrönland bei starkem Schneesturm oder einem Einkaufsbummel in Eisenhüttenstadt am Sonntag Nachmittag bei Regen vergleichen, denn streckenweise mutete der Veranstaltungsort einer von diesen Filmeinstellungen in Western an, in der ein Vertreter von kali tragus einsam durch das Bild rollt.
Viel zu viele der Plätze blieben unbesetzt und wenn man die vielen Sitzgelegenheiten, Säle und Veranstaltungsräume in Betracht zieht, verliefen sich die bestenfalls hundert Veranstaltungsbesucher in dem überdimensionierten Schauplatz völlig [die äußerst optimistische Schätzung von 150 Gästen in diesem Artikel war wohl eher ein Produkt wohlwollender Fantasie). Man merkte der gesamten Organisation einfach an, dass sie auf deutlich mehr Teilnehmer ausgerichtet war; angefangen bei einer Los-Zahl von 4.000 Stück bis hin zu der Tatsache, dass das zweite Fotoshooting aufgrund des mangelnden Interesses völlig unangebracht war, zeugten viele Indizien davon, dass die Planungen von einem deutlich größeren Publikumsverkehr ausgingen.
Woran die schwachen Besucherzahlen lagen, ist nur schwer auszumachen. War es das allgemein gesunkene Interesse an Star Trek in den letzten zehn Jahren? Die zu schwach und zu spät initiierte Werbung? Der Standort abseits bevölkerungsintensiver Gebiete wie dem Ruhrgebiet, dem süddeutschen Raum jenseits des Weißwurstäquators oder der Hauptstadtregion? Schwer zu sagen. Vielleicht eine Mischung aus mehreren dieser Faktoren.

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Gähnende Geschäftigkeit in der größten Halle

Erfrischende Unprofessionalität. Wer über die Jahre die kühle Sachlichkeit und den reibungslosen Ablauf der meisten FedCons zu schätzen gelernt hat, wird der Veranstaltung sicherlich nur wenig abgewonnen haben, denn schon mit dem ersten Vortrag war der Zeitplan auch schon im Eimer.
Das wiederum lag teilweise auch an den Vortragenden. Warum genau Robert Vogel überhaupt auf die Bühne gelassen wurde, verstand ich nicht unbedingt. Dass er der eigentliche Grund für die folgenden zeitlichen Verzerrungen war, verwunderte mich hingegen überhaupt nicht. Sein 'Referat' war völlig unorganisiert, strukturfrei und von solch tapsiger Improvisation geprägt, dass ich tatsächlich aufstehen musste, um aus reinem Selbstschutz den Raum zu verlassen. Roger Murmanns Vortrag war nur unwesentlich besser.
Aber nicht nur diese Gäste zeigte entsprechende Defizite. Mal ehrlich: Wasserlösliche Infrarotstempel, die man benötigt, um wieder in die Veranstaltungshalle zu gelangen, waren nicht unbedingt die beste Wahl. Auch der Scheinwerfereinsatz beim Lieven Litaer-Vortrag, die laute Musik während des Bill-Blair-Panels oder die Tatsache, dass Blair selbst dabei helfen musste, die Fotonische mit Duct-Tape zu sichern, wirft nicht unbedingt ein gutes Licht auf die Organisation. Selbst die gut gemeinten Film- und Spezies-Rätsel wiesen einige Fehler insbesondere mit Umlauten auf.
Auf einige der Sachen, die man sich beim 'Großen Bruder' FedCon abgeschaut hat, hätte ich als Besucher bequem verzichten können. So war die Nutzung von Essensmarken genauso unsinnig wie die harschen Kontrollen im Eingangsbereich, die verhinderten, dass eines unserer Mitglieder ihr Leitungswasser, das man ohnehin im Inneren des Gebäudes kostenlos erhielt, überhaupt mitnehmen durfte.
Mit letzterem Punkt ist natürlich auch die sorgevolle Frage nach der Rentabilität verbunden. Ob die nicht einmal hundert Gäste ernsthaft die Entlöhnung, Unterbringung und den Anflug Bill Blairs finanziert haben, darf ebenso ernsthaft bezweifelt werden. Hinzu kommen die Personalkosten für die gelangweilte Security, die nicht minder beschäftigungsarme Garderobe sowie die abschließende Endreinigung. Kosten wie die Saalmiete, Gema-Gebühren oder gar Steuern sind in dieser Milchmädchenrechnung meinerseits noch gar nicht berücksichtigt.
Es darf auch bezweifelt werden, dass der Merchandise-Stand fehlende finanzielle Mittel einbringen konnte. Das Angebot war qualitativ nämlich kaum ansprechend und die wenigen außergewöhnlichen Stücke wie etwa die Pappmaché-Schweinchen waren mit 17,50€ doch arg überteuert. Man kann nur inständig hoffen, dass die Verluste für die Veranstalter in einem gewissen Rahmen blieben und sie nicht entmutigt wurden, einen Nachfolgeevent zu organisieren.

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Das Hermsdorfer Kreuz. Bei dem H.K. handelt es sich um eine verwirrende planetare Anomalie, die den durchreisenden Warpverkehr erheblich beeinträchtigen kann. Zwei mal! Besonders, wenn man mehr auf die Plakatwerbung als auf die Straßenführung achtet. Jeder, der dieses Hindernis ohne größerer Navigationsfehler meistert, hat sich jedenfalls einen Applaus seiner Brückencrew redlich verdient.

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Die siegreiche Tafelrunde zieht in der 'Raststätte der Ehre' ein 

First Contact Day? Man kann ja wirklich viel über den 'First Contact Day' 2013 in Gießen sagen. Außer, dass er sonderlich viel mit dem "Ersten Kontakt" zu tun gehabt hätte. Die einzige Vulkanierin auf der Veranstaltung mussten wir jedenfalls selbst mitbringen.
Bill Blair hat, obwohl er immerhin in der engeren Auswahl war, nie im achten Kinofilm mitgespielt und auch die von Lieven Litaer so prominent propagierte klingonische Sprache war bei diesem Ereignis nicht von Bedeutung. Robert Vogels und Roger Murmanns Referate hatten nicht einmal mit Star Trek zu tun.
Aber auch in der restlichen Organisation gab es, abgesehen von einem Mini-Einspieler bei der 'Eröffnung' kaum Bezüge auf das eigentlich zugrunde liegende Ereignis (übrigens ist mit den Begebenheiten in "Griff in die Geschichte" [etwa 1930] doch ein Vulkanier vor den Ferengi [1947] mit den Menschen zuerst in Konktakt gekommen, von den Geistern des Himmels, den Briori oder Platons Stiefkindern ganz zu schweigen). Viel zu oft entstand der Eindruck, dass da ein Event nur vorgeschoben wurde, um gutgläubige Fans anzulocken. 

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Das soll es aus meiner Richtung erst einmal gewesen sein. Bei aller Kritik hat mir der Ausflug dennoch sehr gut gefallen, vor allem, weil die Mischung im Außenteam so gut funktionierte. Den Mitgliedern, die zu Hause blieben, kann ich nur sagen:

Ihr habt echt was verpasst!
 
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Mitglieder der Tafelrunde bei der Fotosession mit einem Voth-Vorfahren

Nachtrag: Die Veranstalter bitten darum, in einem Fragebogen den 'First Contact Day' noch einmal zu bewerten. Den Link dazu findet ihr hier.

Montag, 8. April 2013

Sie sind gelandet – Eindrücke vom First Contact Day in Gießen

Vom 5. Bis 6. April war die Star Trek Tafelrunde Potsdam-Babelsberg auf Ihrer Außenmission in Gießen, um den First Contact Day, der laut Star Trek in 50 Jahren stattfinden soll, beizuwohnen. Im Folgenden ein kleines Resumé plus ein paar Impressionen.

Dem Rok ihm sein Fazit zum FCD:

Zusammen mit Jadzia, Miri, Turon, K’olbasa und den Gründern (albjoerne und asbjoern) betrat ich die Hallen des First Contact Day in Gießen. Um es gleich vorweg zu sagen, mit euch gemeinsam war es allein schon die Reise wert. Vielen Dank für die schöne Zeit.
Zum FCD: Erwartet hatte ich eine Konvention von Fans für Fans. Das war sie auch. Aus diesem Grund konnte man den FCD nicht mit der Professionalität und Organisation einer Fedcon vergleichen. Die Veranstaltung hatte aber Herz. Das merkte man auch an der Bodenständigkeit und Offenheit der Stargäste: Bill Blair war einfach ein Mensch wie Du und ich, ohne große Starallüren und Lieven L. Litaer gab uns nach seinem Vortrag einen privaten Einblick in sein Klingonenfachwissen.
Auch wenn letztendlich der Besucheransturm ausblieb, kam für mich Convention-Feeling auf. Quantität ist nicht alles. Für die nächsten Events dieser Art besteht aber durchaus Optimierungsbedarf. Das Gemeinschaftsvotum der Tafelrunde, dass bei 3 soliden von 5 Sternen liegt, ist daher berechtigt.
Gefehlt hat mir das First Contact Feeling: Vielleicht hätte man stärker den ersten Warpflug Cochranes und die Anfänge der Menschheit mit Überlichtgeschwindigkeit im Weltraum einbringen können, die sich wie ein roter Faden durch die Convention hätten ziehen können. Aber das sagt sich leicht. Darum würde ich mich freuen, wenn die Veranstalter für die Zukunft den Event weiterentwickeln würden. Ich wäre wieder dabei.

Bitte lächeln
Der Captain und das Trinkgeldschwein
Bill Blair bei seinem Vortrag
Die Tafelrunde lauscht
...und fotografieren einen Rok
Weitere Fotos sind auf der Fotostrecke von www.mittelhessen.de zu finden! Einen Bericht der lokalen Presse findet man hier.


Sonntag, 17. Juli 2011

Klingonenbegegnungen

Vor den Blutwein hat Kahless das Posen gestellt...K´olbasa und DER Klingone im feinen Zwirn, Lieven L. Litaer. Feiner Vortrag, tolle Sprache....Spass hat´s gemacht!Und für unsere jungen Mitglieder der Tafelrunde: Suvwl'pu' qan tu'lu'be'
Und am Wochenende treffe ich doch tatsächlich noch einen Vorfahren von Helena und Sergey Rozhenko, aus der ja bekanntlich die Adoptiveltern unseres guten Worf stammen werden. Hier der Beweis:
Die Ähnlichkeit mit Sergey ist doch frappierend, oder?

Sergey Rozhenko
(Quelle: Memory Alpha)

Jetzt fehlt ja nur noch einer, richtig, der Adoptivsohn himself: Worf, Sohn von Mogh
Den haben wir ja bekanntlich im letzten Jahr auf der FedCon getroffen.

Freitag, 15. Juli 2011

Neulich in der STAR TREK Ausstellung...

...sind dort 3 ST Aliens gesichtet wurden. Diese trieben da nicht nur ihr Unwesen, nein, sie betranken sich auch noch ganz schamlos mit Blutwein! Pfui! Was, glaubt ihr nicht? Hier die Beweise:


Ob sie wohl mit diesem Shuttle gelandet sind? Fragen über Fragen.....

Wir werden ja am Samstag sehen, was aus ihnen geworden ist! Denn neben der Möglichkeit sich in Exolinguistik zu bilden wird man danach wieder aus den vollen (Blutwein) Fässern schöpfen können! Wahrscheinlich werden nicht nur Klingonen den Weg in die heilige Halle der Caligarikrieger finden!
Und denkt dran, die Mitglieder der Tafelrunde nennen bitte am Eingang ihren Namen...ihren richtigen....
Wir sehen uns dann alle 14:00 Uhr zum Klingonen qepHom mit Lieven L. Litaer! Qapla'

Und hey, was ist denn mit der Abstimmung los? Erst 3 Stimmen...haben wir etwa ein Sommerloch?