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Montag, 2. Mai 2016

Star Trek Online - Let's Play - Pilotfolge

Seit ungefähr 2009 gibt es auf YouTube ein Phänomen, dass sich Let's Play nennt. Und wie es der Zufall will, gibt es in der Tafelrunde einige Mitglieder, die ganz erpicht darauf sind ihr aller Lieblingsspiel auch auf so eine Art und Weise beleuchtet zu sehen. Dummerweise gibt es nur eine Person, die sich momentan intensiv mit Lets Plays und Star Trek beschäftigt: Strifes

Also hab ich 10 GB an Daten runtergeladen und mir überlegt, wie ich das anstellen soll. Bis ich schließlich gedacht habe: "Ach was solls, guckt eh keiner. Spiel einfach und laber drauf los!" Ohne großartig weitere Worte zu verlieren, präsentiere ich hiermit die Pilotfolge der ersten (und vielleicht einzigen) Staffel Star Trek Online. Hier erleben wir die Abenteuer des Wissenschaftlers Gary Francis Powers, dessen berühmter Vorfahr vor allem für zwei Sachen bekannt war:

1. Abstürze mit teuren Flugzeugen
2. Agentenaustäusche in Potsdam

Mit letzterem Punkt haben wir dann sogar wieder eine Brücke (*hust*) nach Potsdam geschlagen. Also, ich wünsche ganz viel Spaß und hoffe auf Bestätigung des optischen Empfangs in Form von Däumchen nach oben.



Und schnell noch Teil II hinterhergeschoben, damit man überhaupt etwas vom Gameplay sieht:


Der dritte Streich folgt:


Sonntag, 3. August 2014

Außenmission: Filmparknacht 2014 - Wenn die Sterne wandern

Logbuch: Eintrag 7 von 15
 
Am 2. August 2014 stand wieder ein Highlight an: Die Lange Babelsberger Filmparknacht lud Freunde und Fans der Film- und Kinounterhaltung. Zusammen mit der Film Fan Force Berlin brach die Star Trek Tafelrunde "Hermann Darnell" auf eine Reise zum Filmpark Babelsberg auf, um die Sterne aus der Filmwelt nach Potsdam zu holen.

Logbucheintrag der Tafelrunde: Sternzeit: 72173,79. Wir schreiben die lange Nacht des Films, die ein weiteres Highlight des Jahres darstellt. Bei dieser Veranstaltung konnten die Gäste des Filmparks Film- und Fernsehhelden hautnah erleben, Fotos machen oder sich mit ihnen über ihr liebstes Thema austauschen. Ermöglicht wurde dies durch Statisten diverser Fandoms, Fangruppen und Cosplayer aus dem Bereich Fantasy und Science Fiction (Darunter die Gruppen der Film Fan Force, unsere Partner von der USS K'Ehyler,  und die German Garrison). Die Auswahl der Genres war riesig. Von "Herr Der Ringe",  über"Captain America" bis hin zu "Star Trek", war beinahe alles vertreten, was in der Filmwelt Rang und Namen hat. Höhepunkt war die alljährige "Parade der Filmhelden", die unter großen Beifall begleitet wurde.


Doch neben den Helden des Films gab es noch weitere. An dieser Stelle dürfen die Stuntfrauen und Stuntmänner der Stuntcrew Babelsberg nicht vergessen werden, die in einer extra für diesen Abend konzipierten Veranstaltung den Vulkan "erbeben" ließen. Ein phänomenales Explosions- und Schlaggewitter, in dem sogar eine GZSZ- Darstellerin Janina Uhse involviert war.


Für die Unterhaltung außerhalb des Höllenvulkans sorgten die Coverband "Right Now", die Schwertkämpfer des "Midgards Feuerbund" und die Cowboys aus dem "ELDORADO" Templin. Ein zugegebenermaßen ausgewogenes und abwechslungsreiches Programm an diesem Abend, überall gab es was zu erleben.


Abgeschlossen wurde diese sternenreiche Nacht mit einem fulminanten Feuerwerk, dass für großen Applaus sorgte. Rundum also eine wunderbare Nacht, an dessen Erfolg jeder seinen Anteil hatte, Filmsternchen, Gäste wie auch Verantwortliche der Veranstaltung. Bis zum nächsten Jahr!



Weitere Bilder der Filmparknacht:


Mannschaftsbesprechung vor der Heldenparade
ER ist wieder da
Crossover der beiden "Stars"
Strammstehen für das Begrüßen der Filmparkgäste
Achtung! Fotobomber!
Das medizinische Team versorgte die Opfer der Fotobomber ;)
Ein Elfenpaar oder doch der Geist aus der Flasche? Wer von unseren Lesern weiß, aus welchem Universum diese beiden  freundlichen Wesen stammen? Tolles Kostüm!
Die Film Fan Force war erstmals mit einem eigenen Stand vertreten
Wiedersehen mit den Freunden der USS K'Ehleyr
Lächeln für den Blog :)
"Eisblöcke", auch Vulkanier genannt, lächeln nicht
Posieren mit Waffe
Ein sehr sympathisches Pärchen
Lesestunde mit Janeway
Ein Regengewitter legte für eine Stunde den Betrieb des Parks lahm
Star Trek zwischen Mittelalter und Gegenwart
Das Feuerwerk als gelungener Schlusspunkt einer wunderbaren Filmparknacht 2014
Mehr Fotos von der Langen Babelsberger Filmparknacht 2014 findet ihr unter folgendem LINK.

Mittwoch, 23. Juli 2014

Die Tafelrunde zu Gast bei Radio Potsdam 89.2



Nicht alle Tage hat man die Gelegenheit, im Radio über sein liebstes Hobby zu reden. Im Zuge der Reihe "Gemeinsam für Hier" sprach Moderator Paul Schröder auch mit Vertretern der Tafelrunde. Dabei ging es sowohl um unsere Gruppe, ihre Mitglieder und auch um das Fan-Dasein. Das Studio selbst steht in der Brandenburger Straße 48 und ist ein prächtiger Gründerzeitbau mit schmucker Innenstuckfassade. Die nervösen Tafelrundengänger wärmten sich mit Kaffee für das Gespräch vor oder kühlten sich mit Wasser aufgrund der bestehenden Hitzeverhältnisse ab. Nach ein paar einleitenden Worten ging es auch schon los.


Rot heißt: Ruhe!

Auffallend am Studio war das fehlende Mischpult. Dafür war es mit einer Vielzahl an Monitoren ausgestattet, auf denen Paul gelegentlich Programmpunkte hin und her schob. Zwischen den Musikblöcken konnten wir immer wieder die Aussicht genießen, die das Studio auf die Innenstadt Potsdams bot. Wann immer das Mikro rot leuchtete, durften wir weitermachen und Paul stellte die alles entscheidende Frage: Wie hat unsere Begeisterung für Star Trek eigentlich begonnen?
Die Frage klingt auf den ersten Blick so, als wäre sie leicht zu beantworten. Beinahe so, als würde jemand fragen, was 'Zeit' bedeutet. Im Nachhinein fallen einem immer intelligente Antworten ein. Aber ich tat mich da wohl ein wenig schwer, während Turon und K'olbasa vergleichsweise relativ souverän wirkten. Diese Nervosität sollte sich bei mir den ganzen Abend über nicht legen, aber das machte das Ganze wiederum zu etwas Besonderem. Wäre ich wie ein Profi in die Sendung gegangen, hätte ich wohl nur halb so viel Spaß gehabt.

K'olbasa (rechts) und unser Moderator Paul (links)
Pauls Schaltpulte: Man beachte die CD von Five Year Misson.


Paul streute hin und wieder Zwischenfragen ein um die Musikblöcke aufzupeppen und das nutzten K'olbasa und Turon um Five Year Mission in das Programm zu schmuggeln. Paul begeisterte die Idee, seine Sendung mit einer Deutschlandpremiere dieser amerikanischen Band zu krönen und K'olbasa flitzte zum Auto um die CD zu besorgen. Einige Zeit später kehrt er weder schwitzend noch schwer atmend zurück, was angesichts der Temperaturen und einer Vielzahl an Stufen des Treppenhauses seltsam anmutete. Die Band im Radio zu hören, ließ ihn aber so einiges vergessen. Die Begeisterung war auch Turon anzusehen, wie das folgende Video beweist.



Alles in allem war unser Moderator sehr entgegenkommend und nahm sich Zeit, unsere vielen Fragen zu beantworten. So erfuhren wir, dass er schon in jungen Jahren mit dem Moderieren anfing. Er zeigte uns mit welchem Programm er arbeitete und wie es um die Radiolandschaft so bestellt ist. Weiterhin schwatzten wir dann "On Air" über Star Trek in Berlin und Brandenburg, es gab einen (sehr) kurzen Schlagabtausch darüber, wer der beste Captain des Franchises ist und wie uns neue Mitglieder erreichen können. Alles Weitere erfahrt Ihr im Radiomitschnitt, da ich hier nicht allzu viel vorweg nehmen möchte. Aber die Bilder dürfen nicht fehlen. Hier ein paar kleine Eindrücke:


Das ist ein Mikrofon!

Weiß ich doch, Turon!

Nein, ich salutiere nicht, es sind diese verdammten Haare!

Blick auf den "Broadway"!
Hier nun der Mitschnitt der Radio-Sendung vom 21. Juli 2014

Montag, 21. Juli 2014

Stammtisch vom 18.07.2014: Die Highlights

Wieder einmal war es soweit. Die Besatzung der Star Trek Tafelrunde hatte sich am 18.07.2014 zu ihrem all monatigen Stammtisch in ihrem Hauptquartier, dem Albers, zusammengefunden. Trotz Sommerloch haben sich wieder viele Tafelrundler eingefunden, um über ihr Lieblingsthema zu sprechen und einen entspannten Abend mit Gleichgesinnten zu verbringen.

Sonnenuntergang in Griebnitzsee, die Star Trek Tafelrunde startet ins Wochenende. Foto: Shen Phoenix
Viel Bier, viel Origami, viel Lachen und ein kleiner Papierflieger sorgten für heitere Momente und trotz Hitze und beengtem Raum, war unsere Runde wieder zahlreich.

Die Tafelrunde startet ins Wochenende
Ein kleiner Flieger sorgt für Stimmung: Die U.S.S. Bärbel..,
und stahl beinahe dem Origami-Establishment die Show ;)
Zudem haben wir recht fotogene Besatzungsmitglieder, wie unsere Miri...
...unsere V'Nai
...wie unser Käptain...
...unser werter Strifes. Mehr Portraits, wenn ihr dem Dropboxlink folgt.
Wieder einmal ein sehr schöner Abend...
...Vielen Dank allen...
..., die da waren..
...bis zum nächsten Stammtisch in einem Monat am 22.08.2014

Vielen Dank unserem Fotografen Long für die schönen Fotos. In der Dropbox findet ihr die restlichen Bilder (Link). Viel Spaß.

Samstag, 12. Juli 2014

Turons Senf zu "Frogs und Tribbles"

In "Der erste Krieg", einer TOS-Episode irgendwo im Nirgendwo der zweiten Staffel, kann man folgende interessante Schlussfolgerung Kirks und McCoys zur Erdgeschichte des frühen Atomzeitalters zu hören bekommen:

Kirk: "Pille, erinnere Dich doch mal an die Großmächte des zwanzigsten Jahrhunderts. Die haben sich damals waffenstarrend gegenübergestanden, aber zu einem Krieg kam es trotzdem nicht."
Pille: "Ja, ich erinnere mich! Aber man hatte dauernd Angst, dass es dazu kommen könnte!"
Kirk: "Was würdest Du denn vorschlagen? Dass nur eine Seite mit den modernsten Waffen ausgerüstet wird? Du kannst versichert sein, dann würden wir jetzt nicht friedlich im Weltall herumfliegen."



Nanu, wundert sich da der ein oder andere geschichtsbewanderte Zuschauer, rechtfertigt da der gute alte Captain Kirk tatsächlich den Kalten Krieg und sein "Gleichgewicht des Schreckens" als notwendiges Übel nicht nur für die Entwicklung der Raumfahrt sondern sogar für den Fortbestand der Menschheit?
Tatsächlich bot die Entstehungszeit Star Treks, in der der Mauerbau (1961), die Kubakrise (1962) und die US-amerikanische Intervention im Vietnamkrieg (1965-1975) den Pulsschlag der Zeit bestimmten, eine Menge Zündstoff, der auch über verschiedene Wege in die Serie Einzug erhielt. Von daher scheint es nur folgerichtig, diese Thematik auch einmal aus wissenschaftlicher Perspektive näher auszuleuchten. Genau das tat Dr. Rüdiger Zill mit seinem Vortrag "Frogs und Tribbles. Freund- und Feindbilder im Science Fiction des Kalten Krieges" auch in seinem Referat im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) am Donnerstag, den 10. Juli 2014. Anhand zweier Science-Fiction-Fernsehserien aus den Sechziger Jahren, namentlich "Raumpatrouille Orion" und eben "Star Trek" untersuchte er, inwiefern sich beide Serien glichen, welche Motive sie vereinte oder trennte und natürlich welche Auswirkungen das Zeitgeschehen auf die beiden Produktionen ausübte.



Lobenswerte Aspekte.

Publikumsandrang. Wer glaubt, dass es sich um eine vergleichsweise intime Veranstaltung für Nerds halten würde, sah sich getäuscht. Zwar waren nicht weniger als zwölf Tafelrundenmitglieder dem Aufruf dieses Blogs gefolgt, aber darüber hinaus fanden sich auch noch sechsundzwanzig weitere Personen ein, die den tropischen Außentemperaturen zum Trotz den Abend mit einem Vortrag ausklingen lassen wollten.
Nun waren darunter einige Stammgäste des Veranstaltungsortes, die den Vortragsthemen oft recht gleichgültig gegenüberstehen und eine Fraktion des veranstaltenden Einstein-Forums, dass der Truppenstärke der Tafelrunde scheinbar in nichts nachstand, doch darüber hinaus konnte man auch einige unbekannte Gesichter finden, die der Veranstaltung aus vermutlich rein thematischen Gründen beiwohnten. So war unter anderem auch Prof. Dr. Rainer Schimming zugegen, mit dem wir bereits eine spannende Kleinveranstaltung im Thalia durchführen durften. Aber auch andere, für den Austragungsort erschreckend junge Zuschauer sorgten zusammen mit den Star-Trek-Anhängern unter dem Banner Hermann Darnells für eine deutliche Senkung des Altersdurchschnitts.


Lernzuwachs. Das Referat fußte in seiner Form auf einem angenehm geschriebenen Aufsatz, der nicht nur solide geschrieben war, sondern an diesem Abend auch mit ansprechendem Videomaterial untermalt wurde. Darüber hinaus fand sich trotz der thematischen Einengung auf Orion und Star Trek immer noch genügend Platz, um wenigstens auch auf einige Perlen der Ostblock-Science-Fiction (oder "Phantastik" wie sie hierzulande auch gern bezeichnet wurde) wie etwa den Film "Der schweigende Stern" einzugehen, der tatsächlich sogar etwas Schnittmenge mit den beiden genannten Serien aufweisen konnte.
Das dahingehende Zauberschlagwort des Tages lautete "symbolischer Interkulturismus", denn in ihrer Multi-Kulti-Mannschaft glichen sich auffälligerweise sowohl "Der schweigende Stern", "Raumpatrouille Orion" wie auch "Star Trek" und der Referent wurde auch nicht müde, diesen Umstand ein ums andere Mal zu betonen.
Außerdem waren die Rückschlüsse, die Zill aus den Serien zog, zwar an einigen Stellen durchaus kontrovers, aber nicht einmal abwegig. So unterstellte er dem Orion-Kommandanten McLane eine latente Landser-Mentalität, bestimmte das Sujet "Freiheit und Abenteuer vs. Fremdbestimmung" als Leitmotiv der Serie und steigerte seine Ausführungen sogar soweit, dass man als Zuhörer geneigt war zu glauben, dass die Beziehung zwischen McLane und Jagellovsk die Entspannungspolitik Willy Brandts vorwegnahm.
Auf der Star-Trek-Seite blieb immerhin zu verbuchen, dass die einzelnen Crewmitglieder verschiedene menschliche Emotionen symbolisieren, Klingonen keine Sowjets sind und eher Feindschaften als Feinde bekämpft wurden.
Besonders starke Momente hatte der Vortrag immer dann, wenn beide Sendungen aktiv einander gegenübergestellt wurden und etwa darauf eingegangen wurde, wie sehr der ursprüngliche Pilotfilm "Der Käfig" und die "Raumpatrouille" sich ähneln, dass beide Serien vom Ausgleich von "Command and Compassion" (also dem Widerspruch von "Führungsposition und Mitgefühl") beherrscht werden und dass die Rolle der Frau im deutschen Science-Fiction-Format weit modernere Züge aufwies als bei Star Trek.


Kritikwürdige Aspekte

No Standards. Wer an einer Universität bereits Referate gehalten hat, wird mit den hohen Leistungsanforderungen vertraut sein, mit denen sich Studenten und Dozenten ab dem ersten Semester herumschlagen müssen und auf deren Einhaltung sie auch penibel pochen. Quellenangaben, Präsentation und Aufbau eines Vortrags werden im Rahmen eines Studiums durchgängig trainiert, um die späteren Hochschulabsolventen auf die rauen Bedingungen in der Wissenschaftswelt gründlich vorzubereiten.
Unter diesem Aspekt war es erstaunlich, welche illustren Lern- und Lehrorte in der Vita Zills zu finden waren, denn sein Vortrag scheiterten in allen drei genannten Punkten völlig und wäre an einer Hochschule sicherlich mit dem Prädikat "nicht bestanden" versehen worden.
So kennt man etwa von den Referaten Hubert Zitts dessen gewissenhafte Bemühungen, stets die einzelnen Folgenausschnitte genau zu kennzeichnen und einer jeden seiner Veranstaltungen geht eine genaue Schilderung zum schwierigen Umgang mit diesem Copyright-geschützten Material voraus. Hier aber fehlte eine solche Verfahrensweise vollständig, was im Hinblick auf die Position der amerikanischen Rechteinhaber CBS und Paramount nicht nur fahrlässig ist, sondern in Anbetracht des Background des Vortragenden auch recht unwissenschaftlich.
Schlimmer wog allerdings noch die Präsentation, wobei an dieser Stelle nicht die mäßige Powerpoint-Datei mit ihren leeren Seiten und der schwarzen Schrift auf dunklem Hintergrund im Mittelpunkt stehen sollte, sondern die Art und Weise der Darbietung.
Zill las nämlich Wort für Wort seines Skriptes von seinem Laptop ab und verschwendete kaum Zeit damit, das Publikum mit Blickkontakt zu bedenken. Seine Gestik (sofern die Hände nicht in den Hosentaschen ruhten) und seine konstruierten Witzchen liefen nicht zuletzt deshalb ins Leere und es war auffällig, dass er immer dann aus dem Konzept geriet, wenn er gezwungen war, von seinem schriftlichen Fahrplan abzuweichen und frei zu reden. Dadurch hatte der Abend eher den Flair einer Lesung und es wäre nur unwesentlich abträglicher für das Ambiente gewesen, wenn man den Referenten durch einen antiquierten Kassettenrekorder gleichen Jahrgangs ersetzt hätte.
Die Struktur war eigentlich stringent und nachvollziehbar. Allerdings nur, bis Zill das Themengebiet der "Raumpatrouille" hinter sich ließ und sich auf das dünne Eis begab, das sich "Star Trek" nennt. Plötzlich entstand im Saal das Gefühl, als wäre die Franchise das Stiefkind seiner Betrachtungen gewesen, denn während er sich für die "Orion" ausgiebig Zeit nahm, einzelne Aspekte detailliert anzusprechen, kratzte er nur oberflächlich an der Materie "Star Trek" herum. Wo er eben noch die Frogs deutlich und ausführlich in einen Kontext zum Kalten Krieg stellte, fiel die entsprechende Bemerkung zu den Klingonen in einem Nebensatz und der eigentlich nie für die Veröffentlichung bestimmte Pilotfilm wurde erschöpfender behandelt, als die restlichen 79 Episoden, obwohl in ihnen, wie man bereits am einleitenden Zitat erahnen kann, eine Menge Potential für das Thema schlummert.


Unfreiwilliger Teil der vorgeführten Filmausschnitte: Die erste Facepalm der Star-Trek-Geschichte

Thema verfehlt. Gerade im Hinblick auf Star Trek bleibt sogar festzuhalten, dass es Zill nicht gelang, die Thematik des Kalten Krieges in irgendeiner Form angemessen einzubinden. Was gar die Tribbles mit diesem Motiv zu tun haben sollten, konnte er selbst auf direkte Nachfrage nicht beantworten. An just der Stelle, an der das Publikum eine Hinwendung zum Kalten Krieg erwartet hätte, war der Vortrag aus heiterem Himmel auch schon beendet. Dieser oratio interruptus, der für ungläubige Gesichter allenthalben sorgte, erwies sich in der anschließenden Diskussionsrunde nicht unbedingt als Resultat der limitierten Zeit, sondern als Ausdruck einer mangelhaften Auseinandersetzung mit der Thematik.
Darüber hinaus ließ sich der Vortragende häufig dazu hinreißen, Geschichte aus einer Perspektive unserer Zeit zu betrachten und als ob das nicht genug wäre, erlag er auch einigen der Märchengeschichten, die zur personal fable Gene Roddenberrys zählten. So war NBC beispielsweise keineswegs abgeneigt, farbige Besatzungsmitglieder in die Hauptbesetzung aufzunehmen sondern förderte diese Idee sogar nachweislich (vgl. Justman, Robert H.; Solow, Herbert: Star Trek. Die wahre Geschichte. München, 1998, S. 96ff.). Nicht minder abwegig ist die Behauptung, die TV-Verantwortlichen hätten sich gegen eine Frau auf der Brücke gewehrt, denn die Ablehnung der Nummer Eins betraf weniger die Rolle selbst als viel mehr Majel Barrett als Partnerin des anderweitig verheirateten Produzenten (vgl. Ebd., S. 179). Sogar die vermeintliche Nähe der Föderation zum Kommunismus klang hin und wieder an und es fehlte nur noch, dass Zill Walter Koenigs Einstieg in die Serie als Chekov mit einem Pravda-Artikel in Verbindung gebracht hätte, um die Märchenstunde auf Galileo-Niveau perfekt zu machen.
Enttäuschend daran ist vor allem, dass diese Fehler durch die Konsultation von Fachliteratur vermeidbar gewesen wären und auch der Umgang mit Quellen gehört zum Grundwerkzeug von Historikern. So blieb der Vortrag auf dem Niveau eines Erstsemester-Studenten und es verwunderte nicht weiter, dass einige Zuhörer bereits vorzeitig den Veranstaltungsort verließen.


Diskussionsrunde. Ein wenig skurril erschien vor allem die Diskussionsrunde, die sich dem so plötzlich beendeten Vortrag anschloss, denn sie begann mit einem viertelstündigen Dialog zwischen Dr. Rüdiger Zill und der eigentlich als Gesprächsmoderatorin verpflichteten Gerlinde Waz, die übrigens die Hörorgane der anwesenden Gäste durch ihre eigenwillige Aussprache von "Schdahr Dreg" herausforderte. Erst danach wurde auch dem Publikum erlaubt, auch etwas Eigeninitiative zu zeigen.
Wer aber nun einen regen Austausch zwischen den interessierten Gästen und einem fachkundigen Referenten erwartete, fand sich plötzlich in einem abweichenden Paralleluniversum wieder, denn schnell wurde klar, dass neben einigen noch lebenden Zeitzeugen der frühen deutschen TV-Landschaft, die lediglich in Erinnerung schwelgen wollten, vor allem Kollegen und Weggefährten des Vortragenden anwesend waren. Der übliche Gesprächsbeitrag fiel dann so aus, dass diese Redner zu einen lang anhaltenden Monolog ausholten, der vorzugsweise zuerst die eigene Person und erst weit danach peripher einen Aspekt der Präsentation beinhaltete. Im Anschluss folgte eine zumeist ausufernde Frage, für deren Beantwortung nicht nur Äpfel mit Birnen verglichen wurden, sondern auch viel zu viel Zeit ins Land ging. Auffälligerweise gelang es Zill besser, auf diese Ausführungen seiner Berufsgenossen zu reagieren, als die Nachfragen des kleinen Personenkreises zu befriedigen, die tatsächlich inhaltliche Unklarheiten betrafen.



Fazit

Es ist beileibe nicht so, dass die Zuhörer im Konferenzraum des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte an diesem Abend nichts hätten lernen können, denn tatsächlich konnte Dr. Rüdiger Zill in Ansätzen das Potential seines Vortrags unter dem Titel "Frogs und Tribbles. Freund- und Feindbilder im Science Fiction des Kalten Krieges" aufzeigen.
Allerdings blieb bei seinem Referat die wissenschaftliche Sorgfalt auf der Strecke und es gelang ihm nicht, insbesondere Star Trek mit dem Kalten Krieg in eine schlüssige Verbindung zu bringen. Viel eher musste man sich selbst das Besondere wie Rosinen aus einem halbgar gebackenen Stollen herauspicken. Die anschließende Diskussionsrunde war zudem nicht in der Lage, die angesprochenen Defizite abzumildern und geriet stattdessen zu einem Jahrmarkt der Eitelkeiten.
Traurig daran stimmt vor allem, dass Star Trek wie eingangs demonstriert, sehr wohl über ein großes Reservoir an Bezügen zum Kalten Krieg verfügt, das die Erlebenswelt der damaligen Autoren unweigerlich tangierte. Das Material wurde nur schlichtweg für diesen Vortrag gar nicht berücksichtigt.
Der bittere Schluss aus diesen Erfahrungen ist daher einer, der dem ein oder anderen Sammler von Merchandise-Artikeln schon längst bewusst geworden ist: Man muss auch als Fan nicht unbedingt jedes Produkt kaufen, nur weil in Großbuchtstaben "Star Trek" auf dem Etikett geschrieben steht.

Denkwürdiges Zitat:

"Ich denke, das war ein großer Abenteuerspielplatz."
Gerlinde Waz



Weiterführende Leseliste:

Strifes' Meinung zum Vortrag