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Freitag, 22. Juli 2016

Turons Senf zu Star Trek: Beyond [Spoilers!]

Spoilerwarnung. Vorsicht, dieser Text enthält massive Spoiler!


Einleitung. Fünfzig Jahre wird Star Trek in wenigen Tagen alt und der langerwartete Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist nun im Kino erschienen: Mit "Star Trek Beyond" schickt sich der insgesamt dreizehnte Kinofilm an, alte und neue Fans zu gewinnen. Im Rahmen einer Vorpremiere konnten sich Mitglieder der Tafelrunde bereits vorab einen ersten Eindruck des Films verschaffen.


Story. Amtsmüde erreicht Kirk als Kommandant der USS Enterprise die State-of-the-Arts-Raumstation Yorktown, um neue Energie für die ermüdende Fünf-Jahres-Mission zu tanken, die ihn und seine Crew etliche Kraftreserven gekostet hat. Sowohl er als auch sein erster Offizier Spock beginnen jedoch allmählich, an der Rechtmäßigkeit ihres Platzes an Bord zu zweifeln.
Ein vermeintlich letztes Mal brechen sie gemeinsam auf, um eine gestrandete Crew zu retten und geraten dabei in einen sorgfältig orchestrierten Hinterhalt: Plötzlich wird das Schiff von unaufhaltsamen Kleinstschiffen attackiert, denen es nicht nur gelingt, den Großteil der Crew zu entführen, sondern auch die stolze Enterprise zu zerstören.
Voneinander getrennt versuchen die Besatzungsmitglieder auf der Oberfläche eines nahen Planeten, die Umstände ihrer prekären Situation zu ergründen und müssen dabei herausfinden, dass weit mehr als nur ihr eigenes Leben auf dem Spiel steht: Die gesamte Existenz der Föderation ist bedroht wenn es Kirk und seiner Crew nicht gelingt, die Pläne ihres Widersachers zu durchkreuzen.

Lobenswerte Aspekte.


Freiräume. Waren die beiden vorangegangen Star-Trek-Reboot-Filme noch zentriert auf das neu zusammengewürfelte Trio Kirk-Spock-Uhura, bleibt der große Verdienst dieses Films, nicht nur der eigentlichen Original-Konstellation um Kirk, Spock und Pille angemessen Tribut zu zollen, sondern auch den sonst eher vernachlässigten Nebencharakteren weitreichende Freiräume zu lassen, die selbst denen in "Das unentdeckte Land" mühelos das Wasser reichen können.
Besonders ab dem Moment, in dem sich Zweier-Teams formieren, um gemeinsam auf Altamid herumzustreunen, glänzen plötzlich selbst jene Figuren, die zuvor kaum über den Status schmückenden Beiwerks hinauskamen.
Der mittlerweile leider verstorbene Anton Yelchin etwa, dessen Interpretation Chekovs ein emotionaler Höhepunkt dieses Films war. Oder Montgomery Scott, dem es gelang, sich vom humoristisch-überladenen Keenser-Schatten zu lösen und wirkliche Akzente zu setzen.
Der wahre Gewinner allerdings war Leonard McCoy, der im Zusammenspiel mit Spock erstmals jene unverkennbaren Schlagabtäusche lieferte, die die Seele der Original-Serie maßgeblich ausmachen (Urban wäre allerdings auch ohne diese Ausweitung seiner Rolle wohl kaum zu halten gewesen).
Im Prinzip sind die Nebendarsteller der große Star des Films, auch wenn Chris Pine und Zachary Quinto wie gewohnt außergewöhnlich gute (Pine) oder gute (Quinto) Darstellungen boten.
Die einzigen Verlierer waren hingegen Sulu und Uhura. Während die späteren Szenen des Steuermann der Enterprise wohl eher wegen seiner eingangs angedeuteten Homosexualität in den Hintergrund gedrängt wurden, blieb die Teilzeit-Geliebte Spocks größtenteils auf ein Schmuckstück reduziert, das ihr von ihrem Lebensabschnittsgefährten verliehen wurde.


Musik. Hier ein paar TOS-Anleihen, dort klingt es ein wenig nach den ersten sechs Kinofilmen und dann doch wieder die inzwischen wohlbekannten Hornbläsereinsätze des Abrams-Universums – die einfühlsame musikalische Untermalung aus der Feder Michael Giacchinos war fraglos ein Höhepunkt des Films. Die Symbiose aus den verschiedenen Star-Trek-Bereichen gelingt vor allem musikalisch und selbst wenn man viele Stücke zuvor bereits gehört hat, kann man sagen, dass dieser Soundtrack der wohl reifste aller Reboot-Vertonungen ist.
Im Vergleich dazu wirkte der dritte Auftritt der Beastie Boys oder die Abspann-Untermalung von Rihanna jedenfalls arg bemüht und eher künstlich in Szene gesetzt.

Abramstrek ohne Abrams. Das Beste zu Beginn: Es gibt keine Lensflares!
Selten hat die Abwesenheit eines Stamm-Regisseurs einem Film so gut getan wie diesem, denn mit dem Fehlen des Star-Wars-Regisseurs geht auch der Verzicht auf dessen stilprägende Fehlleistungen einher.
Es gibt keine Wunder-Gimmicks wie rote Materie mehr; kein Augment-Superblut hindert die Crewmitglieder am Sterben und sie beamen sich auch nicht einfach mit Super-Transwarp-Transportern auf den Planet Kralls.
Klingt komisch, aber als längjähriger Star-Trek-Fan liegt für mein Empfinden darin ein großer Pluspunkt des Films.
Doch damit nicht genug!
Sofia Boutella, der weibliche Hauptgaststar des Films muss sich nicht erst bis auf die Unterwäsche entblößen, um einen veritablen Charakter innerhalb des Gesamtensembles darzustellen. Zwar verfehlt der Film noch immer den Bechdel-Test, aber immerhin bietet die abgeklärte und toughe Frau ein Rollenmodell für Frauen, wie es bei Star Trek es mit Deanna Troi, Jadzia Dax oder Kathryn Janeway längst schon zur Tradition und Unterscheidungsmerkmal geworden ist.
Mit der neuen Führungsriege rückte der Reboot somit erstmals in die Nähe dessen, was Star Trek eigentlich ausmacht.
Hinzu kommen einige neue Ideen, wie die Ansicht der Yorktown-Station, der Funktionsweise der Krall-Schwarms oder der vielen neuen Alien-Masken. Das Bemühen, dem Zuschauer neue Welten, unbekannte Lebensformen und neue Zivilisationen vorzustellen, ist Star Trek Beyond deutlich anzumerken.


Anspielungen für die Fans. Vielen uneingeweihten Zuschauern werden die Details sicherlich entgehen, die alte Star-Trek-Hasen vor Entzückung mit der Zunge schnalzen lassen. Die Erwähnung einer grüne Hand etwa. Oder die Benennung der Station Yorktown, die an die NCC-1701-A denken lässt (und von einer Paris geführt wird). Oder Demora Sulu, das Kind, dessen Foto der Steuermann der Enterprise in Ehren hält. Der Absturz der Enterprise auf dem Planeten, die an die Notlandung der Enterprise-D auf Veridian III erinnert. Die USS Franklin, die erstaunliche Ähnlichkeit mit der nie offiziell bestätigten Loknar-Klasse aufweist. Die Erwähnung der Stargazer auf der Yorktown-Station und die Lösung des Rätsels, was mit den MACOs nach der Gründung der Föderation geschah.
Dem Otto-Normal-Zuschauer werden solcherlei Informationen wohl kaum im Gedächtnis hängenbleiben, doch für die vielen Fans sind sie zum fünfzigsten Jahrestag ein gelungenes Ausrufezeichen ihrer Lieblingsfranchise.


Würdiger Abschied. Als gegen Ende des Films Kirk anlässlich seines (oder Star Treks) Geburtstag sein Glas auf "abwesende Freunde" erhebt, fasst er mit nur einem Toast treffend zusammen, was den Film letztendlich besonders macht. Der Abschied von Legenden wie Nimoy und dem vielversprechenden Nachwuchs-Chekov Yelchin machen diesen Film für Fans zu einer emotionalen Achterbahnfahrt und zu einem eindringlichen Erlebnis.
Vielleicht mag sich dieser Aspekt und dieses Gefühl bei nachfolgenden Zuschauergenerationen nicht mehr einstellen, aber besonders jenen, die in den letzten Tagen, Monaten und Jahren Abschied von so vielen verdienten Darstellern nehmen mussten, wird dieser Film nicht zuletzt deswegen in (etwas wehmütiger) Erinnerung bleiben.

Kritikwürdige Aspekte.


Der Bösewicht. Eines der größten Mankos Star Trek Beyonds ist sein durchweg blasser Bösewicht. Zugegeben, Star-Trek-Filme haben selten mit so wirklich überzeugenden Antagonisten aufwarten können und es wirkte aufgrund der vorangegangenen zwölf Versuche umspannenden Schurken-Fluches fast schon folgerichtig, dass J.J. Abrams für den Vorgängerversion "Into Darkness" mit Khan den einzigen Widersacher reanimieren musste, der aus dem traurigen Haufen von Shinzons, Kruges, Ru'afos oder Doughertys deutlich herausragte.
Krall, bzw. Balthazar Edison blieb die knapp hundertdreiundzwanzig Filmminuten über jedenfalls meilenweit hinter den Erwartungen der Zuschauer zurück.
In diesem Zusammenhang war die Besetzung mit Idris Elba wohl Segen und Fluch zugleich: Der fraglos großartige Schauspieler vermochte es trotz hoher Vorschusslorbeeren nicht, unter den meterdicken Make-Up-Schichten sein schauspielerisches Potential angemessen abzurufen. Selbst  gegen Ende des Films, als es ihm gestattet war, die vermeintlich störenden Latexprothesen abzulegen, war es ihm nicht vergönnt, den längst festgefahrenen Karren aus dem sprichwörtlichen Dreck zu ziehen und die Kinogänger maßgeblich davon zu überzeugen, dass das Scheitern dieser Rolle 'nur' jener Begrenzung der Mimik geschuldet sei.
Der vernichtetende finale Eindruck lag allerdings nicht nur in der eher mäßigen Darbietung begründet, sondern auch in der kaum nachvollziehbaren Figurenmotivation, den unklaren Absichten des Charakters und den fragwürdigen Ressourcen, mit denen dieser Kleinkriminelle plötzlich aufwarten konnte.
Am Bösewicht Krall war an dessen viel zu absehbarem Ende schlichtweg kaum etwas angsteinflößendes, bedrohliches oder gar überlegenes zu erkennen, so dass man seine Anwesenheit im Film am Ende eher als Ballast denn Bereicherung empfand. Verglichen mit  anderen Antagonisten der  Star-Trek-Filmgeschichte wirkten schließlich selbst schillernde Außenseiter wie V'ger, die Walsonde oder gar Gott glaubwürdiger und fürchtenswerter als dieser farblose Aushilfskontrahent.


Ein Actionfeuerwerk. Warum ausgerechnet Justin Lin zum Regisseur des dreizehnten Kinofilms gekürt wurde, war wohl eher ein mäßig schwierig zu lösendes Rätsel für die meisten eingefleischten Star-Trek-Anhänger, die im Vorfeld im Star-Trek-Reboot ohnehin nur einen Ausverkauf der Franchise vermuteten. Wer aber (wie ich zum Beispiel) innig gehofft hatte, dass der verdiente Regisseur diese Gelegenheit am Schopfe packen würde um der wartenden Welt zu beweisen, dass er mehr leisten könnte als sinnfreie Action-Steifen auf Speed, der muss vom diesem Film wohl zumindest in weiten Teilen auf den Boden der Realität zurückgeholt werden.
Justin Lin hat seine zuvor hinlänglich erprobte Handschrift deutliche auf Beyond übertragen können und auch wenn es erfreulich ist, dass Lens Flares in diesem Film keinen Einsatz erfuhren, bleibt die rasche Abfolge von streckenweise mäßig sinnvollen Action-Sequenzen ein weiterer großer Kritikpunkt dieses Films. Dem Zuschauer blieb kaum die Möglichkeit, zwischen den unzählbar vielen Explosionen, Stunts und Kampfszenen überhaupt ausreichend Luft zu holen.
Dieser Zelluloid gewordene Gegensatz zur eher mäßigen Handlung wird durch solcherlei extremistische Überbetonung der Action eher weiter verschärft und es bleibt im direkten Vergleich festzuhalten, dass gegen diesen Streifen sowohl Star Trek 11 und Into Darkness wie ein gemütlich vor sich hinplätschernder Rosamunde-Pilcher-Streifen wirken.
Verstärkt wird dieser Eindruck zusätzlich durch den ebenso extensiven wie sinnfreien Einsatz von 3D-Effekten, den man sich genauso gut auch hätte sparen können.


Unstimmigkeiten. Natürlich versteht es sich von selbst, dass es kaum einen Star-Trek-Film ohne Widersprüche gibt.
Zum Beispiel Chekov, der im "Zorn des Khan" den genetisch aufgepimpten Supermenschen wiedererkennt, obwohl er zu dessen Auftritt in der Originalserie noch gar nicht zur Besatzung der Enterprise gehörte. Oder Klingonen, die sich kurzzeitig beim Schießen tarnen können, nur um diesen cleveren Trick im Verlauf der nächsten hundert Jahre wieder zu vergessen. Oder gar Kirk, der als erwachsener Mann in der Originalserie kein Auto fahren kann (vgl. "Epigonen"), aber im elften Kinofilm schon als Kind die Corvette seines Vaters über die sandigen Schotterpisten von Iowa pflügen lässt.
So gesehen muten die vielen Fehler im Film nur folgerichtig an.
Etwa der absichtliche Absturz der Franklin, den die Crew in Ermangelung eines Starthilfekabels zur Flucht vom Planeten nutzen. Oder die Tatsache, dass dieses Schiff das erste gewesen sein soll, das mit Warp vier fliegen konnte, obwohl selbst die NX-01 schon mühelos mit Warp fünf durch die Weiten der Galaxis kurvte. Oder gar die extrem bemühte Idee, dass man die einzelnen Schwarmschiffe Kralls durch eine Radioübertragung der Beastie Boys aus geringer Distanz gezielt zur Explosion bringen könnte.
Zugegeben, das alles klingt schrecklich schlecht zusammengeschustert, aber wenn man als neutraler Zuschauer ehrlich ist, haben all diese kleineren Schwachpunkte nicht nur irgendeinen nahen Verwandten in anderen Star.Trek-Filmen, sondern reichen darüber hinaus lange nicht an so dämliche Ideen wie das medizinisch wertvolle Unsterblichkeitsblut aus Augment-Venen, die rote Materie zur Planeten-Exterminierung oder das Beamen quer durch die Galaxis heran.



Die Figurenmotivation, hinlänglich bekannte Topoi und die grundlegende Botschaft.
Auch wenn sich Chris Pine und Zachary Quinto echt einen Wolf spielen und sich mächtig ins Zeug hängen, bleibt festzuhalten, dass es um ihre Motivation im Film ähnlich bestellt ist wie um die Kralls. Es ist ganz einfach nach zwei Filmen, in denen hinlänglich etabliert wurde, wie sich beide für die Enterprise entschieden haben, durch dick und dünn gegangen sind und für ihre Ansichten bereits zahlreiche Leben geopfert haben vielleicht ein paar Spuren zu dick aufgetragen, dass beiden nun plötzlich Zweifel um die Rechtmäßigkeit ihrer Anwesenheit kommen. Es wirkt mitunter so konträr, dass man streckenweise das Gefühl erlangt, dass dieser Kirk kaum mehr etwas mit dem gemein hat, den man über zwei Filme kennengelernt hat.
Dass sich hinter Krall dann auch noch ausgerechnet ein Mensch verbirgt, ist wieder einmal ein Beleg für die Einstellung vieler Schreiber, dass der Kosmos trotz seiner vielen fremden Spezies', seiner unendlichen Weiten und vielen Klasse-M-Planeten nicht in der Lage ist, Widersacher zu produzieren, die nicht der menschlichen Rasse entspringen. Wieder einmal sind die Bewohner der Erde nicht nur der Nabel der Welt, sondern des ganzen Weltalls.
Doch damit nicht genug, denn Lins Ankündigung im Vorfeld, dass Krall der Idee der Föderation ein gänzlich widersächliches Konzept entgegenhalten könnte, war nicht minder euphemistisch. Im Endeffekt war sein 'Gegenentwurf' zur dieser Menschheitsutopie in etwa so sinnvoll wie das Wahlprogramm der APPD eine echte Alternative zur Demokratie der Bundesrepublik ist.
Wer darin jedenfalls ernsthaft einen oder eine kritische Auseinandersetzung mit den Privatsphäre-Spionen der NSA, dem weltweiten Terrorismus oder der Daseinsberechtigung demokratischer Grundwerte sieht, den beglückwünsche ich hiermit amtlich für seine ausgesprochen lebhafte Fantasie und bemerkenswert wohlwollende Interpretationsfähigkeit.
Hinzu kommen massive Anleihen aus anderen Star-Trek-Folgen, die mehr oder weniger verschleiert daherkommen.
Der Plot um einen verjüngenden Planeten in einem lebensfeindlichen Nebel?
Klingt arg nach "Der Aufstand".
Die Station Yorktown?
Erinnert doch stark an die Dyson-Sphäre aus "Besuch von der alten Enterprise".
Und diese fiesen kleinen Schiffe, die dem Sternenflottenschiff das Leben schwer machen?
Die gab es auch schon in der Voyager-Folge "Der Schwarm".


Die Handlung. Hand auf's Herz:
Dieser Film wird den Fans nicht aufgrund seiner clever inszenierten Story in Erinnerung bleiben. Sie war eher ein mäßig schmückender Rahmen für die geballte Action, die den Film einem scheinbar nicht mehr an 'intellektuellen Inhalten interessierten Publikum' verkaufen soll.
Aber auch wenn dieser Punkt die allgemeine Kritik auf sich zieht, bleibt anzumerken, dass es wohl das Beste war, was der Autor und Darsteller Simon Pegg aus dem Script herausretten konnte. Nur zur Erinnerung: Nachdem Paramount ein vorheriges Drehbuch als „zu trekkig“ abgelehnt hatte, stand der Brite vor dem Dilemma, ein Drehbuch zu fabrizieren, das sowohl dem Regisseur, den
geldgebenden Paramount-Verantwortlichen und Fans gerecht werden sollte.
Als ob dieser Balance-Akt nicht schon schwierig genug wäre, musste er darüber hinaus auch den Tod Leonard Nimoys angemessen einarbeiten, den Inhalt mit dem überbordenden Star-Trek-Kanon in Einklang bringen, mehr oder weniger clevere Anspielungen für die eingefleischten Fans einbauen, ins Milieu passende Gags ersinnen und ausreichende Screentime für die siebenköpfige Stamm-Crew und die zwei Hauptgaststars generieren.
Auch wenn Pegg ein verdienter Autor ist, war diese Aufgabe eine wahre Mammut-Mission, bei der von Beginn an absehbar war, dass der ein oder andere Aspekt dabei zu kurz kommen würde. Misst man seine Fähigkeiten an seinen vorherigen Arbeiten, erreicht Beyond zwar beileibe nicht die anarchistisch-revolutionäre Qualität von Streifen wie "Hot Fuzz" oder "Shaun of the Dead", aber bildet eine stabile Leistung wie "The World's End" oder "Paul". 



Fazit. Auch zum fünfzigsten Jubiliäum erfindet sich trotz neuen Personals weder Star Trek,  noch der Abrams-Reboot neu. Stattdessen bietet Paramount wieder einmal einen Film, der den Spagat zwischen dem vermeintlichen Interesse unbedarfter Kinogänger und den Erwartungen alteingesessenen Fans versucht.
Tatsächlich werden dabei (mehr als üblich) viele Nuancen und Feinheit nur Fans zugänglich sein, denen der Film darüber hinaus Gelegenheit bietet, einen angemessenen Abschied von den verstorbenen Darstellern Leonard Nimoy und Anton Yelchin zu nehmen,
Dennoch bleibt Star Trek Beyond auch ohne direkte Mitwirkung J.J. Abrams ein Teil seines Erbes, in dem man vergeblich nach dem Anspruch, der philosophischen Grundhaltung oder gesellschaftlichen Auseinandersetzung vergangener Tage sucht.
Durch Rückbesinnung auf die Charaktere und ihre Interaktionen ist es dem Film zum fünfzigsten Jubiläum aber immerhin gelungen, erstmals ein echtes Bindeglied zwischen dem stilprägenden Original und dem rasanten Reboot auszubilden.


Einordnung in die Film-Reihe. Will man Star Trek Beyond mit den restlichen Star-Trek-Filmen vergleichen, verlangt die Ehrlichkeit zu bescheinigen, dass er bei Weitem nicht mit den Glanzlichtern der Reihe wie "Der Zorn des Khan", "Der erste Kontakt" oder "Das unentdeckte Land" mithalten kann.
Andererseits liegt er trotz vorhandener Makel noch immer qualitativ Längen vor "Star Trek: Der Film" oder "Am Rande des Universums".
Ich persönlich muss sogar hinzufügen, dass ich ihn – gerade weil er positiv aus der Tradition typischer Abrams-Filme herausbricht – für den stärksten der Reboot-Filme halte, weil er als erster eine wirkliche Brücke zwischen dem Original und der Neuauflage zu schlagen vermag.
Doch die Mängel in puncto Handlung, Antagonist oder Action-Verteilung hieven Beyond eher auf eine Stufe mit „Auf der Suche nach Mr. Spock“ und vor „Nemesis“; wobei die offensichtlichen Ähnlichkeiten den Streifen am ehesten in eine unmittelbare Nähe zu „Der Aufstand“ rücken.
Letztendlich kann man dem Film im Gesamteindruck eine Position im unteren bis zentralen Mittelfeld zuweisen: In meiner (ganz persönlichen) Liste ist dem Film eine Platzierung um Rang sieben sicher.

Bewertung.


Denkwürdige Zitate.

"Auf abwesende Freunde."
James T. Kirk

Freitag, 23. Januar 2015

Turons Senf zu Simon Peggs Verpflichtung als Drehbuchautor für Star Trek XIII



Die Star-Trek-Newsseiten pfeifen es längst wie ein Mantra von den Dächern: Nachdem Robert Orci unsanft ausgebootet wurde und durch den "Fast-and-the-Furious"-Regisseur Justin Lin (die Tafelrunde berichtete) ausgetauscht wurde, wird nun Simon Pegg, der Darsteller des Montgomery Scotts aus der alternativen Abrams-Zeitlinie, mitverantwortlich für das Script des nächsten Star-Trek-Kinofilms sein!
Für den Laien scheint dies sicherlich kaum mehr als eine Randnotiz, doch für Star-Trek-Anhänger sieht die Sache schon ganz anders aus. Zwar war 2008 nach dem Casting für den elften Kinofilm mit Pegg jemand für die Rolle Scottys gewählt worden, der von allen Darstellern die so ziemlich geringste Ähnlichkeit mit seinem Vorbild aufwies, aber unter Cineasten und Fans war seine Verpflichtung einer der Höhepunkte. Schließlich ist Pegg nicht nur selbst bekennender Trekkie, sondern nahm auch die Hauptrolle in der britischen Sitcom "Spaced" ein, die einige Star-Trek-Referenzen zu bieten hat.



Seine Finger hatte er nicht nur in den Drehbüchern dieser (vergleichsweise überschaubaren) Serie. "Spaced" legte ebenfalls den vielversprechenden Grundstein für die Zusammenarbeit mit Edgar Wright, mit dem er gemeinsam die Scripts für die sogenannte "Cornetto"-Trilogie verfasste. Heraus kamen die Filme "Shaun of the Dead", "Hot Fuzz" und "The World's End", die gleichermaßen unterhaltsam, witzig und nerdig daherkamen und Anlass zur Hoffnung geben, dass Pegg auch etwas von dieser Grundstimmung in den kommenden Star-Trek-Streifen transportieren wird.
Die Doppelbelastung als Schreiber und Darsteller ist Pegg also bereits gewohnt und es sei an dieser Stelle auch zumindest erwähnt, dass mit Doug Jung ein weiterer Mit-Autor verpflichtet wurde, der zuvor durch die Serie "Dark Blue" positiv in Erscheinung trat.
Mit diesem Duo und der Verpflichtung des Regisseurs Justin Lin ist der Neustart der längst als "Abramstrek" verschrieenen Neuauflage komplett, selbst wenn die Namen Orci und Abrams noch immer unter denen der Produzenten des Films zu finden sein werden. 
Ein Ölzweig für die verloren geglaubten Altfans und ein Hoffnungsschimmer für die gesamte Franchise?
So weit würde ich vielleicht nicht gehen. Oder wie Simon Peggs Charakter Tim Bisley es in "Spaced" selbst formulierte:

"It is a fact! As sure as day follows night, sure as eggs is eggs, sure as every odd numbered Star Trek movie is shit!"

Meine (ziemlich freie) Übersetzung dazu:

"Es ist eine Tatsache! So sehr wie der Tag auf die Nacht folgt, Eier Eier sind und so sehr wie jeder ungerade Star-Trek-Film scheiße ist."


Pegg tritt ein schweres Erbe an, denn der kommende Kinofilm wird nicht nur eine ungerade Nummer aufweisen, sondern darüber hinaus auch noch die unheilvolle Zahl 'dreizehn' tragen. Wenn Pegg nicht gerade den absoluten Geniestreich seines Lebens fabriziert, könnte seiner Karriere bei einem Fehlschlag auf ewig ein Makel anhaften.
Aber damit nicht genug. Die geglückte Koexistenz von Autor und Darsteller wäre ein Novum der Star-Trek-Filmgeschichte, denn sowohl "Am Rande des Universums" (mitverfasst von William Shatner) als auch "Nemesis" (mitverfasst von Brent Spiner) gelten im Allgemeinen als das genaue Gegenteil erfolgreicher und sehenswerter Star-Trek-Filme. Die Vorzeichen für ein Doppel-Engagement Peggs stehen also denkbar schlecht, denn noch nie stach ein Script, an dem Schauspieler beteiligt waren, sonderlich hervor.
Was also sollte Fans daher im Angesicht der eigenen Franchise-Historie noch Mut geben?


Da wäre die Tatsache zu nennen, dass der Starttermin für den noch immer namenlosen dreizehnten Star-Trek-Kinofilm trotz des ganzen Austauschroulettes unverändert auf dem 8. Juli 2016 festgesetzt bleibt. Da die Zeitpläne für den Dreh von Kinofilmen äußerst strikt sind (Drehbeginn soll ja bereits im April sein), scheint es für mich persönlich recht unwahrscheinlich, dass sich die Verantwortlichen bei Paramount angesichts des Zeitdrucks auf das unkalkulierbare Wagnis eingelassen haben, Pegg und Jung aus purem Gutmenschentum mit dieser Mammutaufgabe betraut haben.
Ich halte es für wahrscheinlicher, dass der Star-Trek-Fan Pegg bereits mit einer ausformulierten Storyidee den Kontakt zu den verzweifelten Führungskräften gesucht hat. Im Endeffekt spielte somit weniger das Renommee Peggs, als vielmehr die Verzweiflung Paramounts die entscheidende Rolle. 


Am Ende übernimmt jemand Verantwortung, der nicht nur ein glaubwürdiger Vertreter der "neuen Abramstrekzeitlinie" ist, sondern auch unter Fans einigen Kredit genießt (so war er bei der Premiere von "Into Darkness" einer der wenigen Darsteller, die im Interview mit der Tafelrunde unter Beweis stellen konnte, sich eingehend mit seiner ikonischen Rolle beschäftigt zu haben). Seine Verpflichtung mag ein Zufall sein, doch sie ist möglicherweise ein Glücksfall für "Star Trek", das sich im Angesicht seines fünfzigjährigen Jubiläums am Scheideweg wiedergefunden hat. Ob es Pegg gelingen wird, den Fluch ungerader Kinofilmnummern, der Unglückszahl dreizehn sowie dem schwerwiegenden Erbe schreibender Star-Trek-Schauspieler zu entgehen, wird wohl nur die Zukunft, jenes "unentdeckte Land", zeigen können.

Dienstag, 30. April 2013

Turons Einblicke in die Deutschlandpremiere von Star Trek: Into Darkness

Im Anschluss an die beiden Beiträge von Gaya und Lwaxana folgt nun Turons Sicht auf die Ereignisse des gestrigen Tages. Dank einer Presseakkreditierung von unseren Freunden von Trekzone Network wurde ein Bericht ermöglicht, wie man ihn leider nur sehr selten liefern kann...

Nach der erfolgreichen Deutschland-Premiere von 'Star Trek' im Jahr 2009 kehrte die neue Besatzung des Raumschiffs Enterprise dieser Tage in die bundesdeutsche Haupstadt Berlin zurück, um für ihren neuesten Film 'Star Trek: Into Darkness' die Werbetrommel zu rühren. Wie bereits vor vier Jahren wurde das Sony-Center am Potsdamer Platz zum Mekka von Sternchen, Promis und Star-Trek-Fans.

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Star-Trek-Fans wie die Berlinerinnen Cinzia, Alessandra, Charlene und Francesca, die zum Teil seit sieben Uhr morgens ausharrten, um sich bereits frühzeitig einen günstigen Platz für ihre Autogrammjagd zu sichern. Mit selbstgebastelten Schildern warteten sie stundenlang auf die Ankunft der angekündigten Schauspieler, insbesondere Zachary Quintos.

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Dazwischen lag jedoch eine Menge Leerlauf. Während die Aufbauarbeiten bei strahlendem Sonnenschein noch im vollen Gange waren, füllte sich der Platz stetig mit Fans, Schaulustigen und Journalisten, die vor Langeweile sogar die Mikrofontests zu bejubeln begannen. Wahre Aufbruchstimmung kam allerdings erst auf, nachdem Sara Nuru und Steven Gätjen sich anschickten, die versammelte Menge zu begrüßen. Ab 18Uhr schließlich öffneten sich die Pforten für die Besucherströme, denen es vergönnt war, der Vorführung beizuwohnen. Immerhin rechneten die Veranstalter mit 1.200 Cineasten, die ihre Tickets durch Beziehungen, Gewinnspiele oder ob ihres gesellschaftlichen Status' erhalten hatten.
Die geladenen Gäste waren ein Querschnitt der deutschen Prominenz: Von A- bis Z-Status (auch wenn man bei einigen tatsächlich schon auf Umlaute zurückgreifen musste), von gesprächig bis maulfaul und von pressescheu bis kamerasüchtig. Besonders weit verbreitet schien der Trend, vorher noch nie Star Trek gesehen oder zuvor nie gemocht zu haben (z.B. Julia Dietze aus 'Iron Sky'). Tatsächlich passierte es mehrfach, dass einige der Sternchen J.J. Abrams momentanen Arbeitgeber (Star Trek) in den verschiedenen Interviews sogar mit seinem zukünftigen (Star Wars) verwechselten. Ebenso großer Beliebtheit erfreute sich der Fehler, beim vulkanischen Gruß den Handrücken zum Publikum zu recken. So verwundert es kaum, dass anwesende Prominenz wie der Ex-Dschungelkönig Peer Kusmagk, Mambo-Nr—5-Sänger Lou Bega oder The Boss Hoss zwar ihr Gesicht in jede Kamera hielten, jedoch kaum bei Nachfragen adäquat antworten konnten. Geeigneter für eine Befragung waren eher Personen, die in der Lage waren, den vulkanischen Gruß korrekt zu demonstrieren, wie der Satiriker und Humorist Oliver Kalkofe.

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Turon47: Herr Kalkofe, von einem Trekkie zum anderen: Was halten Sie von der Star-Trek-Neuauflage J.J. Abrams?
Oliver Kalkofe: Ich finde sie sehr, sehr gut und sie hat mir wirklich gefallen. Natürlich bleiben in meinem Herzen die originalen Schauspieler für immer und ewig eingemeißelt – sowohl die der klassischen Serie, als auch der 'The Next Generation'. Aber ich finde es einfach toll, wie gut es geklappt hat, den Kern der Geschichte für eine neue Generation aufzuarbeiten und das auch so zu erzählen, dass man das alte Universum nicht verrät und ein neues dabei erschafft. Ich fand großartig  und bin nun gespannt, wie er es weiterführt. Der erste Film war für mich nur ein Türöffner – nun muss es weitergehen.
Turon47: Wie sehr entspricht die Legende, dass sie im Besitz einer Next-Generation-Uniform sind, eigentlich den Tatsachen?
Oliver Kalkofe: Die stimmt! Eine rote Uniform. Als die klassische Serie lief, hätte ich mir ja nie eine rote Uniform angeschafft, doch danach war die von Commander Riker in Ordnung. Leider passe ich aber nicht mehr hinein.
Turon47: In ihren früheren Sendungen haben sie des Öfteren ein Jacket getragen, dass einer Star-Trek-Uniform erschreckend ähnlich sah. War das Absicht?
Oliver Kalkofe: Zu Beginn hatte ich einfach nur alberne Sakkos an, weil ich nicht wusste, was ich anziehen soll, wenn ich vor der Kamera stehe. Und da Sakkos in den Neunziger sehr modern erschienen, brauchten wir mehr. Es gab einen Laden in London, der von einem Inder betrieben wurde. Nach nur zwei Jahren war er weg – wahrscheinlich weil er dadurch reich wurde, dass ich dort all meine Sakkos gekauft habe. Dass man diesem einen die gewisse Ähnlichkeit zu einer Star-Trek-Uniform ansehen konnte, war uns natürlich bewusst. Deshalb war es sogar eines von meinen Lieblingssakkos. Leider habe ich auch das nicht mehr.

Natürlich waren aber auch Personen zugegen, die man zu den bekannten Gesichtern der deutschen Star-Trek-Landschaft zählen kann, wie etwa Dirk Bartholomä, Martin Netter oder Hubert Zitt.

Turon47: Was erwarten sie heute Abend von 'Star Trek: Into Darkness'?
Hubert Zitt: Ich erwarte einen tollen Film und das ich den ein oder anderen Wert aus Star Trek darin wiederfinde.
Turon47: War das im vorherigen Film denn nicht der Fall?
Hubert Zitt: Doch, aber er war für eine jüngere Generation geschrieben, aber auch dort gab es viele Szenen, in denen wir alten Star-Trek-Fans uns wiedergefunden haben. Das wird auch im neuen Film so sein. Ich habe allerdings ganz bewusst keine Trailer geschaut, weil ich mich überraschen lassen wollte.

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Wer allerdings sich einen deutschen Prominenten mit Star-Trek-Bezug wünschte, musste auf die Synchronsprecher ausweichen. Der Kopf hinter 'Raumschiff Eberswalde', ZDF-Reporter und RBB-Mitarbeiter Benjamin Stöwe nahm sich ebenfalls die Zeit, Auskunft über seine Beziehung zum Film zu geben.

Turon47: Ich habe im Vorfeld gehört, dass Du eine Synchronrolle im neuen Star-Trek-Film erhalten hast. Verrätst Du uns, welche?
Benjamin Stöwe: Es war völlig unspektakulär. Es gab heute aber ein schönes Foto auf Trekmovie, unter dem man lesen konnte 'Kirk, Spock and an unknown third character'. Der bin ich. Er ist ein Redshirt – aber er überlebt! Wer weiß, vielleicht wird man ihn 2016 wiedersehen...
Turon47: Hast Du bereits den gesamten Film gesehen, oder nur Ausschnitte synchronisiert?
Benjamin Stöwe: Den gesamten Film. Doch jetzt bin ich sehr gespannt, denn wir haben ihn natürlich ohne Ton und Musik gesehen. Er setzt aber auf jeden Fall gut fort, was der Vorgänger aus dem Jahr 2009 begonnen hat.
Turon47: Wird er versöhnlicher für die älteren Fans sein?
Benjamin Stöwe: Ich glaube nicht...

Schließlich trafen mit einiger dem Berliner Stadtverkehr geschuldeten Verspätung die Stars des neuen Films ein. J.J. Abrams, Zachary Quinto, Chris Pine, Simon Pegg, Zoe Saldana und Alice Eve nahmen sich ausführlich Zeit für die Autogramm- und Fotowünsche ihrer Fans, auch wenn das zu weiteren Verzögerungen im Ablauf der Veranstaltung führte. Obwohl der obligatorische Presse-Parkour damit abgekürzt werden musste, gelang es, eine oder machmal sogar zwei Fragen an die Stars zu stellen.

Ausführlich beantwortete Zoe Saldana eine Frage, die via Facebook eingereicht wurde:

Turon47: Glauben Sie, dass Uhura mittlerweile die Position übernommen hat, die zuvor Pille im Dreieck mit Kirk und Spock innehatte?
Zoe Saldana: Ich glaube, dass man unweigerlich Beziehungen miteinander eingeht, wenn man eine längere Zeit auf einem Schiff zusammen dient. Dabei ist es egal, ob sie romantischer, persönlicher oder beruflicher Natur sind. Im Moment ist es eher so, dass sich McCoy und Kirk beide bemühen, Spock ein wenig lockerer werden zu lassen. Dieser Gedanke steht zurzeit im Mittelpunkt. Ich denke allerdings, dass die Figur Pille und seine Freundschaft zu Kirk immer wichtig sind. Der Captain ist auf Pilles Intuition und seine Widerworte angewiesen. Trotz seiner Kauzigkeit ist Pille noch immer die Stimme des Gewissens an Bord. Ich glaube auch nicht, dass irgendjemand mit jemand anderem konkurriert. Jeder erfüllt ganz einfach die Aufgabe, die er erfüllen muss.

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Vergleichsweise einsilbig verliefen die Antworten Alice Eves. Der einzige Moment, in dem sie mehr erzählte, war jener, als sie von einem anderen Journalisten nach ihrem rotes Gucci-Kleid befragt wurde (in dem ihr ziemlich kalt war, wie man sehen konnte).

Turon47: Werden Sie auch im nächsten Film ein Teil der Hauptbesetzung sein?
Alice Eve: Das müssen wir abwarten. Ich fühle mich aber auf jeden Fall bereits als Teil der Familie.
Turon47: Wie oft haben Sie den 'Zorn des Khan' bereits gesehen?
Alice Eve: Nur einmal. Aber ich mochte ihn sehr. Es war der Film mit Bibi Besch...

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Gesprächiger war hingegen Simon Pegg. Nicht nur, dass er sich zweimal den Fragen von Trekzone stellte; er beantwortet auch die Frage nach der Herkunft Scottys, um die in Schottland erbittert gestritten wird.

Turon47: Noel Clarke, Alice Eve, Benedict Cumberbatch und Sie: Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass die Zahl britischer Schauspieler in US-amerikanischen Produktionen ständig steigt?
Simon Pegg: Hauptsächlich an der Sprache. Ich weiß, dass es vielleicht etwas zu simpel klingt, aber wir haben im Vereinigten Königreich einfach das Glück, die selbe Sprache zu sprechen. Wissen Sie, es gibt viele großartige deutsche Schauspieler, die problemlos auch in US-Filmen mitspielen könnten, doch wir haben den Vorteil, dass uns die Sprache eint. Das und die große Schauspieltradition – denken Sie nur an Shakespeare...
Turon47: Wo ist Ihr Charakter Scotty Ihrer Meinung nach geboren? In Aberdeen? In Linlithgow? Oder an einem anderen Ort?
Simon Pegg: Ich behaupte, dass es Linlithgow ist. Ich habe meine eigene Hintergrundstory entwickelt, nach der Scotty in Linlithgow geboren wurde, in Aberdeen aufgewachsen ist und in Glasgow studiert hat. Das hier ist ein völlig neues Universum für einen völlig neuen Scotty, so dass ich so etwas bestimmen kann.

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Chris Pine, Zachary Quinto und J.J. Abrams blieben nur noch wenig Zeit, um Fragen zu beantworten. Von dementsprechend geringem Umfang waren auch die Antworten, die die Schauspieler geben konnten. So erwähnte Chris Pine, wie wichtig für ihn der Einfluss seiner gesamten Familie auf seine schauspielerische Leistung war. J.J. Abrams konnte keine Auskünfte zu einer potentiellen Star-Trek-Serie geben und verwies auf CBS. Zachary Quinto hingegen kam nicht in die Nähe der Interviewzone für Online-Medien, gab dafür aber ausdauernd Autogramme an die wartenden Fans.

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Anschließend wurde der Film dem Publikum in mehreren Sälen präsentiert. Nach einer kurzen Ansprache von Regisseur und Schauspielern konnte das Publikum einen ersten Eindruck des ab dem 9. Mai in den deutschen Kinos anlaufenden Films erlangen. Schade war allerdings, dass der größte Teil der Fans, die dem Ereignis zuvor den passenden Rahmen verliehen, von der Veranstaltung ausgeschlossen wurden. Immerhin war in fast jedem Kino die erste Reihe unbesetzt und auch wenn die Sicht dort schlechter gewesen wäre, hätte man mindestens sechzig Fans eine Freude machen können. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass ein nicht unerheblicher Teil der geladenen Gäste während der Vorführung gelangweilt auf den Fluren oder an der Bar die Zeit totschlug und somit die eigentlich heißbegehrten Plätze in den Kinos verwaisen ließ. Eine traurige Ungerechtigkeit all jenen kostümierten und engagierten Fans im Innenhof des Sony-Centers gegenüber, die den Tag zu etwas Besonderem gemacht haben.

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 Nach der Vorstellung hörten wir uns schließlich bei den verbliebenen Fans um, wie 'Into Darkness' bei ihnen ankam – garantiert ohne Spoiler.

"Geiler Film! Ich bin völlig platt und muss erst einmal einen trinken. War echt der Hammer, der Film."
Dirk Bartholomä

"Ich bin überwältigt! Es war sehr gut, es war sehr spannend und es waren alte Werte da. Ich habe sehr viele Sachen wiedererkannt – also mir hat es gefallen."
"Es war wirklich richtig, richtig gut. Hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich nicht der größte Trekkie bin."
Hubert Zitt und sein Sohn Jonas (Mitglied der Zielgruppe)

"Fantastisch! Ich kann es nur jedem wirklich empfehlen! Ich bin begeistert, ich hab Tränen in den Augen und ich war überwältigt, wie gut es gelungen ist, noch besser als im Vorgänger die alten Geschichten neu zu erzählen. Für Fans sind so viele kleine Momente darin, die man findet und sich einfach nur darüber freut. Es gibt großartige Dialoge zwischen Kirk, Spock, Pille, Scotty. Die Chemie stimmt total! Es macht einfach richtig Spaß, ist spannend und geil gemacht. Es war auch endlich mal wieder ein 3D-Film, der sich auch in 3D lohnt. Absolute Empfehlung!"
Oliver Kalkofe

"Ich sag immer: Wer junge Leute halten will, der muss auch an Star Trek was ändern."
Martin Netter

"Ich muss wirklich zugeben, dass es ganz anders wirkt, wenn man es auf einer kleineren Leinwand sieht. Das war jetzt wirklich so viel, dass ich dachte: Wow, das will ich unbedingt noch einmal sehen."
Benjamin Stöwe

Puh. Ich muss jetzt erst einmal durchatmen und das sacken lassen. Es gab da diese Schlüsselszene, in der ich einerseits sehr euphorisch war, andererseits aber auch dachte, sie sei einfallslos. Dann wiederum ist sie aber einfach geil!
Kristina Sommer, Star-Trek-Fan aus Köln

"Ich bin ziemlich überwältigt, will mir aber noch kein vorschnelles Urteil bilden. Soweit finde ich ihn erstmal gut. An vielen Stellen dachte ich 'Das tut ihr doch jetzt nicht wirklich!' aber immerhin haben sie es durchgezogen. Den können wir gern nochmal gucken."
Miri

Turon47s ganz besonderer Dank geht selbstverständlich an Trekzone, die ihm eine Presseakkreditierung zukommen ließen. Und natürlich all jenen aus unserer Runde, die mit zum Potsdamer Platz gekommen sind, ohne sich den neuen Film ansehen zu können. Jener lieben netten Frau, die unseren Turnbeutel mit nach Hause genommen hat, jenen fleißigen Twitterern, der Wissenschaftsoffizierin, die mir den größten Teil der Bilder zur Verfügung gestellt hat, jener Leipzigerin, die mich in der Online-Medien-Ecke bei Laune gehalten hat und natürlich meiner Gattin, die die Karten zur Premiere gewonnen hat.

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Montag, 29. April 2013

Fotos vom Livestream

Die Premiere läuft zwar noch, aber hier schon mal ein paar Screenshots vom Livestream der Into Darkness Premiere in Berlin. Auf den Fotos sind auch einige Tafelrundenmitglieder zu sehen (der Rest der Truppe tauchte immer mal wieder kurz im Bild auf, aber da war ich leider nicht schnell genug).



Update: Und jetzt hab ich auch den Rest! Ihr wart grad im Livestream und dann war mittendrin Werbung - sind aber trotzdem tolle Fotos geworden :-)

Miri - ganz aufgelöst vor Freude über die Karten zur Premiere (die sie nicht von der Moderatorin bekommen hat)



Einige Impressionen von der Twitter-Berichterstattung (unter dem Cut geht's weiter):

Sonntag, 28. April 2013

Sie sind gelandet-Star Trek Stars in Berlin

Nachdem eine Delegation der Star Trek Tafelrunde heute umsonst das Berliner Hotel "Adlon" unsicher gemacht hat-der inoffiziell durchgesickerte Fototermin vor dem Brandenburger Tor fand nicht statt-tauchen nun die ersten Aufnahmen von Quinto, Pine, Zoldana, Eve und Pegg im Netz auf. Tja, sie waren schon am Brandenburger Tor, aber man muss das Ganze halt Dreidimensional sehen! Sie standen zum Photocall hoch oben auf dem Dach des "China Clubs" und genossen die Aussicht! Hier ein paar Impressionen. Willkommen in "my favorite city in the world" (Zitat Twitter Zachary Quinto)!

Quelle: promicabana.de

Quelle: promicabana.de

Quelle: promicabana.de

Quelle: promicabana.de